Rheinische Post Hilden

Immer mehr Restaurant­s mit Außer-Haus-Verkauf

Viele Gastronome­n nutzen die Chance, durch Speisen zum Mitnehmen oder als Lieferdien­st die Existenz des Geschäfts zu sichern.

- VON HOLGER LODAHL UND UWE-JENS RUHNAU

DÜSSELDORF Im Café Süd Am Südfriedho­f 20 hatte Inhaber Lutz Winter vor Ostern erstmals einen Lieferdien­st organisier­t. Die Premiere war erfolgreic­h, so dass er ab 1. Mai noch einmal Menüs für „außer Haus“kocht. Diesmal ein Komplettan­gebot mit Spargel, Schnitzel, Suppe, Kartoffeln und Hollandais­e. Es kostet 22 Euro. Die Gäste können es abholen oder sich an ihre Adresse bis etwa zwei Kilometer vom Café entfernt liefern lassen. Reich wird Lutz Winter aber nicht durch diesen Service. „Spargel ist teuer, der Arbeitsauf­wand hoch – wirtschaft­lich gesehen hoffe ich auf einen kleinen Gewinn“, sagt er. Bestellt werden kann unter Telefon 0211 99616599.

Eigentlich müsste die große Terrasse vom Restaurant Kurhaus im Volksgarte­n bei dem schönen Wetter zurzeit voller Gäste sein. Tische und Stühle jedoch sind nicht besetzt. Damit die Spaziergän­ger ein wenig versorgt werden, gibt’s jetzt eine kulinarisc­he Versorgung für unterwegs. Die Mitarbeite­r haben einen Grill aufgebaut und verkaufen mittwochs bis sonntags jeweils von 12 bis 18 Uhr Würstchen, Waffeln und Getränke. Die Kunden halten gern den vorgegeben Abstand beim

Anstellen ein. „Wie bei allen TakeAways gilt, dass der Verzehr erst in einer Entfernung von mindestens 50 Metern von der Essensausg­abe erlaubt ist“, sagt Mitarbeite­rin Hanna Lipski.

Auch das „7 Sundays“hat sich entschloss­en, für das „Außer Haus“-Geschäft wieder zu öffnen. Das Frühstücks­lokal an der Lorettostr­aße hatte Mitte März erst einmal dicht gemacht, ein Lieferdien­st konnte auf die Schnelle nicht organisier­t werden. Seit einigen Tagen aber ist die Tür wieder geöffnet. „Auf unserer Website thesevensu­ndays.de können Speisen und Getränke zur Abholung oder Lieferung zwischen 9 und 14 Uhr vorbestell­t werden“, sagt Mitarbeite­rin Laura Zwaka. Bei den etwas fragilen Speisen werden die Komponente­n wie Pancakes,

Creme und Soße einzeln geliefert, der Gast kombiniert sich die Speise dann selbst.

Improvisie­rt hat auch Emanuele Caruso den Speisenver­kauf in seiner Trattoria Gallo Nero an der Binterimst­raße in Bilk. Werktags von 12 bis 18 Uhr öffnet der Gastronom ein einfaches Fenster zur Straße und reicht nach telefonisc­her Bestellung unter 0211 31 79 303 jeden Tag ein neues Gericht zum Mitnehmen an die Gäste. Dieser Fensterver­kauf sichert dem Restaurant das Bestehen, die Mitarbeite­r sind in Kurzarbeit.

Zum besten deutschen Alltagsres­taurant hat das Portal TripAdviso­r das „La Luce Due“an der Ecke Dorotheen-/Ackerstraß­e gekürt. Das Restaurant (90 Plätze innen/20 außen) hatte mit seinen fast 20 Angestellt­en das beste Jahr seiner Geschichte vor sich, dann kam der Absturz wegen Corona. Nun startet der TakeAway-Verkauf, damit etwas Geld hereinkomm­t. Jeden Tag von 13 bis 21.30 Uhr gibt es ab Mittwoch zehn bis zwölf Vorspeisen, zwölf Pasta-Gerichte sowie eine kleine Tageskarte, unter anderem mit einem Fleisch- und einem Fischgeric­ht. Abgegeben wird zudem mit kleinem Aufschlag vom Uerige Alt und Fassbrause sowie Weiß- und Rotweine. Bestellt werden kann unter 0211 6912645 oder per WhatsApp unter 0157 85546710. Aufträge ab 25 Euro werden kostenlos geliefert.

Kerstin Schwan bietet nun in allen vier Schwan-Restaurant­s Take-Away an. Neben Stern- und Frankenstr­aße offerieren nun auch die Standorte Burgplatz und Neuss (Markt 36) ihre Speisen von 12 bis 20.30 Uhr.

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RP-FOTO: HOLGER LODAHL Emanuele Caruso verkauft durch ein Fenster seiner Trattoria Gallo Nero Bilk italienisc­hes Essen.

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