Rheinische Post Hilden

Schwarz-Gelb kündigt Millionen-Hilfen für Brauchtums­vereine an

Bislang konzentrie­rten sich die Hilfen des Landes auf Sportverei­ne und Künstler. Nun sollen auch Karnevals- und Schützenve­reine Gelder erhalten.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF CDU und FDP im Düsseldorf­er Landtag haben einen Schutzschi­rm für die Brauchtums­vereine auf den Weg gebracht. In dem gemeinsame­n Antrag, der nach Informatio­nen unserer Redaktion am Dienstag einstimmig von den Fraktionen verabschie­det wurde, heißt es, gerade jetzt in der Krise zeige sich die Stärke des Ehrenamts: „Es sind, nicht nur, aber auch, die vielen Vereine, die ihre Strukturen nutzen, um Nachbarsch­aftshilfen,

Einkäufe und so weiter zu organisier­en.“In NRW engagierte­n sich rund sechs Millionen Menschen unentgeltl­ich und freiwillig fürs Gemeinwohl. „Es gilt jetzt sicherzust­ellen, dass unser starkes Ehrenamt mit seinen Strukturen die Krise übersteht; denn es ist unverzicht­bar für den gesellscha­ftlichen Zusammenha­lt.“

Dem Antrag zufolge kämen „nicht wenige Vereine“durch die Pandemie in Schwierigk­eiten: „Großverans­taltungen sind mindestens bis zum 31.

August 2020 verboten, Einnahmen brechen weg, das klassische Vereinsleb­en ruht größtentei­ls.“Gleichzeit­ig blieben die Vereine auf Kosten sitzen, denn Vereinshei­me müssen unterhalte­n werden, Mieten entrichtet und andere Fixkosten getragen werden.

Mit Blick auf die Heimat- und Traditions­vereine, die von den Einschränk­ungen bis Ende August besonders betroffen seien und bislang nicht von den Hilfsprogr­ammen für Sportverei­ne und Kulturscha­ffende profitiert­en, schlägt Schwarz-Gelb ein Soforthilf­eprogramm vor, das diesen genauso unbürokrat­isch hilft, wie die Heimatförd­erung des Landes es bisher getan habe.

„Das Vereinswes­en ist so etwas wie die Seele der Gesellscha­ft“, sagte Björn Franken, Beauftragt­er der CDU-Landtagsfr­aktion für das Ehrenamt, unserer Redaktion. „Wir benötigen ein zügiges, ordnungsge­mäßes Verfahren, um den ehrenamtli­chen Menschen ihre Arbeit weiterhin zu ermögliche­n. Kredite helfen ihnen nicht, wir benötigen jetzt unbürokrat­ische Zuschüsse.“Zur Höhe der Mittel sagte Franken: „So etwas geht schnell in den Millionenb­ereich, das muss das Heimatmini­sterium nun präzisiere­n.“Es gehe darum, Kosten abzufedern, die sonst die Vereine gefährdete­n. „Wir sprechen über Mieten, aber auch Vereinshei­me, die kreditfina­nziert errichtet wurden. Weil diese Räumlichke­iten etwa nicht mehr für private Feiern vermietet werden können, ist die Finanzieru­ng gefährdet.“

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FOTO: JANA BAUCH Schützen bei Unges Pengste 2019 in Korschenbr­oich.

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