Schwarz-Gelb kündigt Millionen-Hilfen für Brauchtumsvereine an
Bislang konzentrierten sich die Hilfen des Landes auf Sportvereine und Künstler. Nun sollen auch Karnevals- und Schützenvereine Gelder erhalten.
DÜSSELDORF CDU und FDP im Düsseldorfer Landtag haben einen Schutzschirm für die Brauchtumsvereine auf den Weg gebracht. In dem gemeinsamen Antrag, der nach Informationen unserer Redaktion am Dienstag einstimmig von den Fraktionen verabschiedet wurde, heißt es, gerade jetzt in der Krise zeige sich die Stärke des Ehrenamts: „Es sind, nicht nur, aber auch, die vielen Vereine, die ihre Strukturen nutzen, um Nachbarschaftshilfen,
Einkäufe und so weiter zu organisieren.“In NRW engagierten sich rund sechs Millionen Menschen unentgeltlich und freiwillig fürs Gemeinwohl. „Es gilt jetzt sicherzustellen, dass unser starkes Ehrenamt mit seinen Strukturen die Krise übersteht; denn es ist unverzichtbar für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.“
Dem Antrag zufolge kämen „nicht wenige Vereine“durch die Pandemie in Schwierigkeiten: „Großveranstaltungen sind mindestens bis zum 31.
August 2020 verboten, Einnahmen brechen weg, das klassische Vereinsleben ruht größtenteils.“Gleichzeitig blieben die Vereine auf Kosten sitzen, denn Vereinsheime müssen unterhalten werden, Mieten entrichtet und andere Fixkosten getragen werden.
Mit Blick auf die Heimat- und Traditionsvereine, die von den Einschränkungen bis Ende August besonders betroffen seien und bislang nicht von den Hilfsprogrammen für Sportvereine und Kulturschaffende profitierten, schlägt Schwarz-Gelb ein Soforthilfeprogramm vor, das diesen genauso unbürokratisch hilft, wie die Heimatförderung des Landes es bisher getan habe.
„Das Vereinswesen ist so etwas wie die Seele der Gesellschaft“, sagte Björn Franken, Beauftragter der CDU-Landtagsfraktion für das Ehrenamt, unserer Redaktion. „Wir benötigen ein zügiges, ordnungsgemäßes Verfahren, um den ehrenamtlichen Menschen ihre Arbeit weiterhin zu ermöglichen. Kredite helfen ihnen nicht, wir benötigen jetzt unbürokratische Zuschüsse.“Zur Höhe der Mittel sagte Franken: „So etwas geht schnell in den Millionenbereich, das muss das Heimatministerium nun präzisieren.“Es gehe darum, Kosten abzufedern, die sonst die Vereine gefährdeten. „Wir sprechen über Mieten, aber auch Vereinsheime, die kreditfinanziert errichtet wurden. Weil diese Räumlichkeiten etwa nicht mehr für private Feiern vermietet werden können, ist die Finanzierung gefährdet.“