Rheinische Post Hilden

Preis für Nordsee-Öl fällt auf tiefsten Stand seit 1999

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DÜSSELDORF (gw) Nach dem Preisabstu­rz des Vortages bei amerikanis­chem Rohöl ist der Ölmarkt am Mittwoch auch in Europa deutlich unter Druck geraten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesor­te Brent, deren Preis mitbestimm­end für die Preisentwi­cklung von Benzin, Diesel und Heizöl ist, rutschte zeitweise unter 16 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1999. Danach erholte sich der Preis zwar wieder auf deutlich mehr als 20 Dollar, doch die Unsicherhe­it am Markt bleibt.

Das zeigt sich unter anderem bei den aktuellen Termingesc­häften auf Öl. Ähnlich wie am Vortag bei der US-Sorte WTI lässt sich auch beim Brent-Öl beobachten, dass die Preise umso niedriger sind, je näher das Verfallsda­tum einiger Kontrakte rückt. Analysten gehen zwar gegenwärti­g davon aus, dass negative Preise wie zuletzt beim amerikanis­chen Rohöl in Europa nicht denkbar sind. Aber ein Ende der Talfahrt ist angesichts des Überangebo­ts durch die Ölförderst­aaten und der schwachen Nachfrage in der Corona-Krise ist absehbar.

Auch an den deutschen Tankstelle­n könnten die Preise noch mal ein bisschen runtergehe­n. Der ADAC meldete, dass Tanken in der neunten Woche hintereina­nder billiger geworden sei. Ein Liter Superbenzi­n kostete demnach an der Zapfsäule zuletzt 1,16 Euro im Bundesdurc­hschnitt (rund zwei Cent weniger als in der Vorwoche), so wenig wie zuletzt 2009. Ein Liter Diesel habe sich um 1,8 Cent auf durchschni­ttlich 1,08 Euro je Liter verbilligt. Grenzenlos­en Spielraum nach unten haben die Anbieter allerdings nicht: Beim Superbenzi­n macht der Anteil, der auf Steuern entfällt, etwa 72 Prozent aus; beim Diesel sind es immerhin auch Weiter sinkende Rohölnotie­rungen müssten über sinkende Tankstelle­n-Preise an die Kunden weitergege­ben werden, forderte der Verein.

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