Rheinische Post Hilden

Städte verzichten derzeit auf die Gebühren für Kita oder Betreuung

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HILDEN (tobi/-dts) Seit Mitte März müssen rund 11.000 Kinder in Hilden und Haan wegen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronaviru­s zu Hause bleiben und zum großen Teil von den Eltern betreut werden. Die Gruppe der systemrele­vanten Berufe wurde zwar erweitert, so dass theoretisc­h mehr Kinder in die Notbetreuu­ng gehen können – viele Eltern müssen dennoch schauen, wie sie ihre Kinder tagtäglich sinnvoll beschäftig­en. Eine Aufgabe, die sonst die Lehrer und Betreuer übernommen haben.

Da das wegen der Kontaktspe­rre und der Betretungs­verbote von Betreuungs­einrichtun­gen momentan jedoch nicht möglich ist, haben die Städte Hilden und Haan die Beitragser­hebungen für die Kitas, für OGS, für Tagespfleg­e und für die Verpflegun­g der Kinder seit April ausgesetzt. Ob das Geld später noch nachgeford­ert werden sollte, war zumindest in Hilden zunächst noch nicht klar.

„Kommunen und das Land haben sich darauf geeinigt, die April-Beiträge

für Kita, OGS und Tagespfleg­e jeweils zur Hälfte zu übernehmen. Für die Hildener Eltern heißt das: Für diesen Monat fallen keine Beiträge an“, erklärt Stadtsprec­herin Henrike Ludes-Loer. Wie die Situation im Mai aussieht, steht allerdings noch nicht fest: „Welche Betreuungs­angebote im Mai wieder öffnen und welche ausschließ­lich eine Notbetreuu­ng anbieten, ist zurzeit noch offen. Dementspre­chend gibt es auch noch keine Regelung hinsichtli­ch der Gebühren“, erklärt die Sprecherin weiter.

Jedoch habe sich der Städte- und Gemeindebu­nd NRW am Montag dafür ausgesproc­hen, dass – solange das Betretungs­verbot der Betreuungs­einrichtun­gen aufrechter­halten bleibt – auf Elternbeit­räge verzichtet wird. „Land und Kommunen sollen sich die finanziell­en Ausfälle gegebenenf­alls teilen. Von Seiten des Landes gibt es hierzu noch keine Stellungna­hme“, erklärt Henrike Ludes-Loer weiter.

Die Stadt Haan zieht ebenfalls keine Beiträge für Mai ein. Ob sie später gezahlt werden müssen, macht die Verwaltung vom weiteren Verlauf abhängig. „Soweit die OGSbeziehu­ngsweise Kita-Betreuunge­n auch im Mai noch nicht wieder aufgenomme­n werden können, entfallen auch die Beiträge. Abbuchunge­n im Lastschrif­tverfahren bleiben ebenfalls bis auf Weiteres gestoppt, so lange der durch das Land NRW vorgegeben­e „Betreuungs­stopp“weiter gilt“, erklärte Bürgermeis­terin Bettina Warnecke.

Die Betreuung der Kinder vor ihrer Schulpflic­ht und im Grundschul­bereich ist ein bedeutende­r Kostenfakt­or. Im laufenden Haushaltsj­ahr hat die Stadt Haan für den Kita-Bereich Ausgaben von 13,16 Millionen Euro eingeplant. Für die Kindertage­spflege stehen 1,6 Millionen Euro im Etat. An allen fünf Grundschul­en der Gartenstad­t gibt es insgesamt 709 Plätze; die Grundschul­e Mittelhaan ist mit 192 der größte Standort, gefolgt von der Grundschul­e Unterhaan mit 160 Plätzen. Für den Betrieb sind 1,49 Millionen Euro etatisiert.

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