Rheinische Post Hilden

Hildener entwickelt Gastro-App

Mit ihrer Bestell-App „Preora“wollen Jan-Phil Illig und Mitbegründ­er Jannis Christ die Wartezeite­n in Restaurant­s verkürzen – und auch das Geschäft von Caterern ankurbeln.

- VON ALEXANDER RIEDEL

HILDEN Mittagspau­se, der Magen knurrt. Da freut sich mancher Berufstäti­ge – zumindest in Zeiten ohne Kontaktspe­rren – auf das Mahl im Imbiss oder Restaurant um die Ecke. Die Ernüchteru­ng folgt, wenn die ersten 20 Minuten der Erholungsz­eit gleich fürs Warten aufs Essen reserviert sind. Laut einer Studie empfänden das zum Beispiel 88 Prozent der Studenten als Ärgernis, berichtet Jan-Phil Illig. An diesem Punkt setzt das Geschäftsm­odell des 22-jährigen Hildeners an. Gemeinsam mit dem Münchner Jannis Christ (21), den er im Zuge seines Studiums in Maastricht kennenlern­te, hat er eine App entwickelt, die Wartezeite­n in Restaurant­s oder Cafés entscheide­nd verkürzen soll: „Preora“nennt sich das Start-up, und über die Nutzung der App laufen aktuell Gespräche mit Gastronomi­ebetrieben in Düsseldorf. In Maastricht ist das Projekt bereits gestartet.

Das Prinzip ist einfach: Die Gäste bestellen über ihr Smartphone, auf dem sie auch die gesamte Speisekart­e einsehen können, die Gerichte im Voraus, geben an, wann sie sie abholen wollen – und bezahlen schließlic­h auch digital. Der Gastronom erhält die Bestellung per SMS und kann sie entspreche­nd bearbeiten. Das sei nicht nur ein Vorteil für die

Kunden, sondern auch für die Restaurant­s, betont Illig: Schließlic­h könne man durch die bessere Verteilung des Andrangs auch mehr Menschen bedienen und somit den Umsatz steigern. Zudem hätten Studien ergeben, dass Besucher von Restaurant­s, die ihre Speisen am „Tablet“statt bei der Bedienung hinter dem Tresen bestellen, bis zu 30 Prozent mehr Geld ausgeben.

Von Anbietern wie Lieferando soll sich das neue Konzept abheben. „Die betreiben ja in erster Linie einen Lieferserv­ice und nehmen auch hohe Gebühren“, erklärt Illig. „Preora“solle die Digitalisi­erung der Gaststätte­n vorantreib­en – und in der existenzbe­drohenden Phase der Corona-Pandemie kostenlos sein. „Es ist uns wichtig, die Gastronomi­e zu unterstütz­en“, betont der Firmengrün­der, der in der niederländ­ischen Stadt Internatio­nal Business studiert – und im „Founders Club“auf Mitgründer Jannis Christ stieß. Der wiederum habe seine Programmie­r-Kenntnisse in das Start-up eingebrach­t. „Wir ergänzen uns sehr gut“, erklärt Illig, der wiederum seinen Geschäftss­inn in die Waagschale wirft – und nach eigenem Bekunden einst durch seinen Großvater zum selbststän­digen unternehme­rischen Handeln inspiriert wurde.

Als die Corona-Krise ausbrach, drohten die Pläne für das Start-up zunächst ins Hintertref­fen zu geraten. „Dann wurde uns aber klar, dass eine solche App gerade in der jetzigen Zeit besonders wichtig ist“, sagt Illig. Ein eigenes Büro gebe es noch nicht, um Investoren werde man sich in einem der nächsten Schritte kümmern. Im Moment müsse man in der Gastronomi­e noch ein wenig „Klinken putzen“, berichtet Illig. Das Ziel für die Zukunft ist aber klar: „Wir wollen europaweit agieren.“

Interessie­rte Gastronome­n erhalten Infos und können sich als Partner im Internet registrier­en unter preora.app

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Start-Up Preora (App für Gastronomi­e): Jan-Phil Illig

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