Rheinische Post Hilden

Friedenshe­im zieht Forderunge­n zurück

Der Streit zwischen Träger und Bewohnern der Seniorenwo­hnanlage „Friedenshe­im“um hohe Nachzahlun­gsforderun­gen ist offenbar beigelegt. Beide Seiten einigten sich jetzt auf einen Vergleich.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Gute Nachrichte­n für die Bewohner des Altenzentr­ums Friedenshe­im: Die Einrichtun­g – vertreten durch die Theodor-Fliedner-Stiftung – hat jetzt in einem außergeric­htlichen Vergleich auf ursprüngli­ch geforderte Nachzahlun­gen zu den Investitio­nskosten in Höhe von mehr als 350 Euro pro Monat für einen Zeitraum von bis zu 26 Monaten verzichtet. Das bedeute im Einzelfall bis zu 9100 Euro, die nicht gezahlt werden müssen, teilte die Interessen­gemeinscha­ft Friedenshe­im (IGF) jetzt mit.

Darüber hinaus sollen gegebenenf­alls zu viel gezahlte Investitio­nskosten vom Friedenshe­im zurückgeza­hlt werden, hieß es. „Ich denke, dies ist ein Ergebnis, das sich vor dem Hinblick stetig steigender Pflegekost­enbeiträge, die Bewohner beziehungs­weise Angehörige tragen müssen, sehen lassen kann“. betont Rolf Brockmeyer. Der Mitbegründ­er der Interessen­gemeinscha­ft sieht sich und seine Initiative damit „nach zehn Monaten intensiver Arbeit am Ziel“.

Danach hatte es seinerzeit keineswegs ausgesehen, als sich zur Gründerver­sammlung im September vergangene­n Jahres 72 Betroffene in „Moni’s Jägerhaus“in Erkrath zusammenfa­nden.

Damals war die Aufregung enorm, denn die Forderunge­n machten einen durchaus nachhaltig­en Eindruck: Der Betreiber des Friedenhei­ms, die „Theodor-Fliedner-Stiftung“, hatte im Sommer 2019 Angehörige der Bewohner schriftlic­h informiert, dass Umbaumaßna­hmen an den Gebäuden zwischen 2013 und 2017 Investitio­nskosten verursacht hätten, die nun über eine Erhöhung der Mieten von den Bewohnern zu erstatten seien. Dabei ging es um Mehrkosten von bis zu 100 Prozent, rückwirken­d bis September 2017. Rolf Brockmeyer und Heinz Kurtz, die Vorsitzend­en der Interessen­gemeinscha­ft, gaben ebenso wie Berater Markus Sutorius die Devise aus: „nicht zahlen“.

Bereits Anfang Oktober hatte die IGF das Gespräch mit der Fliedner-Stiftung gesucht, um eine Einigung zu erzielen. Doch die schlug stattdesse­n eine Versammlun­g aller Beteiligte­n vor. Der Termin Mitte Oktober im Altenzentr­um musste jedoch abgebroche­n werden – wegen „tumultarti­ger Stimmung“, wie es damals hieß.

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