Einigkeit macht immer stark
Es folgte ein Angebot, demzufolge die Bewohner nur noch 50 Prozent der ursprünglichen Kosten hätten bezahlen müssen. Doch die IGF blieb hart. Jede Zahlung sei ein Einknicken vor den unzulässigen Forderungen, hieß es. Und Sutorius warnte: „Wenn Sie bezahlen, geben Sie Ihr Einverständnis und können sich das Geld nicht mehr zurückholen“.
Mit dem jetzt getroffenen Vergleich endet auch diese Sorge. In einem Schreiben der Heimleitung an die Bewohner vom 28. April wird ausdrücklich die Rückerstattung zu viel gezahlter Beträge zugesichert.
Auch die Interessengemeinschaft hat ihre Mitglieder umgehend informiert. In dem Schreiben heißt es wörtlich: „An dieser Stelle möchten wir uns bei Ihnen allen für Ihre Unterstützung bedanken. Hätten wir die Interessengemeinschaft Friedensheim nicht ins Leben gerufen, hätten wir – da bin ich mir absolut sicher – nicht heute dieses für uns alle sehr positive Ergebnis erreicht.“Die geplante gemeinsame Feier müsse aufgrund der Corona-Krise zwar verschoben, solle aber nachgeholt werden. Bis dahin soll dann auch geklärt werden, ob und in welcher Form die IGF weiter bestehen soll.
Gemeinsam sind wir stark!“Mit diesen Worten haben die Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Friedensheim ihren Mitgliedern gedankt.
Selten war diese Feststellung angebrachter. Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass ohne den Zusammenschluss derjenigen, die von Nachzahlungs-Forderungen des Altenheimbetreibers betroffen waren, ein Vergleich wie der jetzige wohl kaum zustande gekommen wäre. Zu deutlich waren die Stationen zuvor, in denen zunächst kein Entgegenkommen signalisiert worden war, dann eine 50-Prozent-Regelung angeboten wurde und erst am Ende das für die Bewohner gewünschte Ergebnis auf den Tisch kam.
Bis zu 9100 Euro sind manchem dadurch gerettet worden – wenn das kein Erfolg gemeinsamen Handelns ist, was dann? Wo sich der einzelne einer Organisation gegenüber verloren vorkommen mag, kann Gemeinschaft stützen. Das hat der Fall Friedensheim anschaulich gezeigt.