So geht die Bundesliga weiter
Der Neustart im Fußball steht für die Profivereine in Deutschland fest. Wir klären die wichtigsten Fragen.
DÜSSELDORF (old/rent/dpa) Dem Neustart in der Bundesliga steht nichts mehr im Weg. Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) gab am Donnerstag bekannt, dass der Spielbetrieb am Samstag, 16. Mai, starten wird. Los geht es unter anderem mit dem Derby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04. Die Politik hatte dafür tags zuvor ihr grünes Licht gegeben. Doch wie kann so ein Re-Start überhaupt aussehen? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
Mit welchem Spieltag geht es weiter?
Die Bundesliga-Saison ist nach dem 25. Spieltag unterbrochen worden. Neun Spieltage stehen also noch aus. Dazu steht noch das Nachholspiel zwischen Werder Bremen und Eintracht Frankfurt an. Weiter geht es in 1. und 2. Liga am 16. Mai mit dem 26. Spieltag. Auch in der 2. Bundesliga sind noch neun Spieltage zu absolvieren. Werder Bremen spielt erst am Montag, 18. Mai, gegen Bayer Leverkusen, weil Werder sehr spät ins Gruppentraining starten durfte.
Wie lange wird die Saison noch dauern?
Die DFL hat den letzten Spieltag für das Wochenende 27./28. Juni angesetzt. Danach soll die Relegation gespielt werden.
An welchen Tagen soll gespielt werden?
Am 26. Spieltag wird am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) und das Topspiel am Samstag um 18.30 Uhr gespielt sowie am Sonntag um 15.30 und 18 Uhr und am Montag um 20.30 Uhr. Die sonst übliche Spielzeit am Freitagabend fällt weg, weil der 15. Mai noch in der ersten Maihälfte liegt. Grundsätzlich könnte aber auch freitags gespielt werden. Außerdem wird es zwei Englische Wochen geben.
Wie kann man die Geisterspiele im TV sehen?
Die Liverechte liegen beim Pay-TV-Sender Sky. Er zeigt die Konferenz-Schalten der 1. Liga am Samstag und der 2. Liga am Sonntag an den ersten beiden Spieltagen auf seinem kostenfrei zugänglichen Kanal Sky Sport News HD. Ein generelles Live-Angebot der 163 ausstehenden Spiele – ARD und ZDF berichten wie gewohnt in Zusammenfassungen – dürfte es aber nicht geben. Spannend ist auch die Frage, ob Dazn die noch vorgesehenen 14 Live-Spiele zeigen darf. Der Streamingdienst hat eine Sublizenz von Eurosport erworben. Da Eurosport aber keine Vorauszahlung für die letzte Rate an die DFL geleistet haben soll, könnte Dazn außen vor bleiben. Wie der Zugang zu Bars und Kneipen, die die Spiele zeigen, geregelt wird, ist noch unklar. Die Abstandsregeln dürften es nicht möglich machen, dass sich Dutzende Fans in einer Kneipe tummeln.
Was sagt die Polizei zum Neustart?
Dass die DFL Abendspiele ansetzt, stößt bei der Gewerkschaft der Polizei (GdP) in NRW auf Unverständnis: „Wenn schon wieder gespielt wird, dann müssen wenigstens solche Schwierigkeiten vermieden werden. Für Abendspiele in der Bundesliga haben wir absolut kein Verständnis“, sagte der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende NRW Michael Maatz unserer Redaktion. „Die Partien gehen in die Dunkelheit hinein. Da wird es für uns komplizierter, Gruppen und das Geschehen zu kontrollieren.“
Wie bereiten sich die Bundesligisten auf den Neustart vor?
Seit Anfang April sind die 36 Klubs aus 1. und 2. Liga wieder im Training. Um die Abstands- und Hygieneregeln einzuhalten, durfte bisher nur in Kleingruppen trainiert werden. Zweikämpfe und Übungen mit Körperkontakt waren nicht erlaubt. Nach den ersten Corona-Testreihen darf das Mannschaftstraining starten. Borussia Mönchengladbach stieg zum Beispiel am Donnerstag wieder mit dem gesamten Team ins Training ein. Vor dem Neustart der Bundesliga werden sich die Teams in eine Art Trainings-Quarantäne begeben. Die Borussia nutzt dazu die eigene Infrastruktur und wird ins eigene Hotel am Borussia-Park ziehen. So soll das Ansteckungsrisiko weiter verringert werden.
Wie oft werden die Spieler auf das Coronavirus getestet?
Die Corona-Tests gehören zum Sicherheitsund Hygienekonzept der DFL. Bereits vor einer Wiederaufnahme des Mannschaftstrainings sind zwei Testreihen erfolgt. Bis mindestens zum Saisonende sind zwei Tests pro
Woche und Spieler vorgesehen, auf jeden Fall immer direkt am Tag vor den Spielen. Die DFL rechnet mit rund 20.000 Tests. Ein negativer Test ist Voraussetzung für die Teilnahme am Spielbetrieb.
Welche Schutzvorkehrungen gibt es im Spielbetrieb?
Von unnötigen Körperkontakten, wie Umarmen nach einem Torerfolg oder Rudelbildung nach einem Foul, soll abgesehen werden. Auch auf das Händeschütteln vor dem Spiel und die Kreisbildung sollen die Spieler verzichten. Die Einwechselspieler und Betreuer sollen auf den Reservebänken mindestens zwei Meter Abstand voneinander halten.
Wie viele Menschen dürfen ins Stadion?
Beim Geister-Derby am 11. März waren rund 600 Menschen im Stadion. Diese Zahl soll nun deutlich reduziert werden. Das Konzept der DFL sieht vor, dass sich maximal 300 Personen auf dem Stadiongelände aufhalten dürfen.