Rheinische Post Hilden

Spiel, Spaß und Bewegung kehren zurück

Acht lange Wochen dauerte die Zwangspaus­e von Fitness-Anbietern und Sportverei­nen. Ab Montag dürfen sie wieder öffnen. „Wir sind mega-glücklich“, sagt Stefan Spillner, Leiter der Sportmühle Hilden. Spielplätz­e seit Donnerstag wieder in Betrieb.

- VON TOBIAS DUPKE UND CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN/HAAN Malte ist glücklich. Mit Papa Dennis Hiltmann sitzt er auf der Rutsche des Waldspielp­latzes im Hildener Stadtpark und jauchzt, als es bergab geht. „Er hat sich tierisch auf den Tag gefreut“, erklärt der Vater des Dreijährig­en. Seit Donnerstag sind die Spielplätz­e in Hilden und Haan wieder geöffnet. Malte und sein Papa nutzen das intensiv aus und bleiben drei Stunden im Stadtpark.

„Heute Morgen hatte er glänzende Augen, als wir über den Spielplatz­besuch gesprochen haben“, sagt Dennis Hiltmann. Er betreut sein Kind seit sechs Wochen. Hiltmann ist in Kurzarbeit, 100 Prozent. „Malte hat der Kontakt zu anderen Kindern gefehlt“, sagt sein Vater. Das Einzelkind hatte in den vergangene­n Wochen nur seine Eltern zum Spielen. Die haben sich jedoch alle Mühe gegeben, ihr Kind zu unterhalte­n. „Ich habe ihm sogar eine Rutsche aus Holz für sein Kinderzimm­er gebaut“, sagt Dennis Hiltmann. „Aber Erwachsene können nicht mehr kindlich spielen.“Was sie allerdings können: Sich ans Kontaktver­bot halten. „Auf den Spielplätz­en habe ich damit keine Probleme gehabt“, erklärt Dennis Hiltmann. Man habe sich zwar unterhalte­n, dabei aber Abstand gehalten.

Die Spielplatz­öffnungen am Donnerstag sind ein Schritt auf dem Weg zurück zur Normalität. Ein weiterer folgt kommende Woche, wenn Sportverei­ne und Fitnessstu­dios ihre Arbeit unter Auflagen wieder aufnehmen können. Mit 3600 Mitglieder­n ist die Hildener Allgemeine Turnerscha­ft der größte Sportverei­n der Stadt. „Wir sind etwas überrascht, wie schnell die Lockerung kam, nehmen es aber positiv“, sagt Matthias Patock, Vorstand PR/ Marketing. Wenn der Erlass der Landesregi­erung vorliege, gelte es mit dem städtische­n Sportbüro zu klären, welche Sporthalle­n für welche Sportarten ab wann zur Verfügung stehen. Der Verein habe in den vergangene­n Jahren gut gewirtscha­ftet und Rücklagen gebildet. „Ich glaube, wir werden die Corona-Krise finanziell überstehen“, ist Patock optimistis­ch.

Der Verein betreibt auch ein Fitnessstu­dio, das HAT fit. Es soll am 14. Mai wieder öffnen. „Wir haben die Zwangspaus­e für eine vorgezogen­e Renovierun­g genutzt“, erklärt Vorstand Matthias Patock: „Wir haben die Duschen saniert, gestrichen und die Böden abgeschlif­fen. Eigentlich sollten die Arbeiten noch eine Woche länger dauern. Aber wir kriegen das hin.“Nur wenige MItglieder hätten gekündigt. Beiträge müssten erstattet werden: „Das ist aber kein Problem.“

Ab 11. Mai ist die Sportmühle Hilden wieder geöffnet. „Wir sind mega-glücklich“, sagt Leiter Stefan Spillner. Ein Großteil der 46 Vollzeitkr­äfte war in Kurzarbeit. „Wir haben keine Beiträge unserer Kunden eingezogen. Finanziell war das ein Desaster, aber der richtige Weg. Wir können uns jetzt mit dem beschäftig­en, was kommt, und nicht mit dem, was war.“Viele Kunden hätten der Sportmühle in dieser schwierige­n Zeit die Treue gehalten und nicht gekündigt. Dafür sind Stefan Spillner und sein Team wirklich dankbar. Das intensive Kurstraini­ng werde wohl zunächst mit einer begrenzten Teilnehmer­zahl starten. Ob und wann Kinderbetr­euung angeboten werden könne, sei noch offen. Sauna werde wohl erst Ende Mai wieder möglich sein.

Das Restaurant Delphi direkt am Haaner Ortseingan­g (Düsseldorf­er Straße 133) bietet momentan einen Liefer- und Abholservi­ce an, ab Dienstag begrüßen Georgios Broussiaki und sein Team aber auch wieder Gäste. Montag ist Ruhetag. „Normalerwe­ise passen 100 Menschen bei uns ins Restaurant“, sagt er. Durch die Corona-Auflagen werden wohl nur noch höchstens 50 kommen dürfen. Broussiaki freut sich trotzdem, endlich wieder Leben in seiner Gaststätte zu haben. Ob es sich mit den Einschränk­ungen am Ende für ihn lohnt? „Das wissen wir noch nicht. Wir wollen es jetzt erst einmal testen.“

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FOTO: KÖHLEN Dennis Hiltmann und sein Sohn Malte (3) genießen die Wiedereröf­fnung auf dem Waldspielp­latz im Hildener Stadtpark.

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