Rheinische Post Hilden

Die Fußballer können zurück auf den Platz

An Pfingsten dürfen die Amateurkic­ker ihren Trainingsb­etrieb wieder aufnehmen. Fraglich ist, was mit ihren Saisons passiert.

- VON DANIEL MERTENS

AUS DER REGION Endlich wieder zurück zur Normalität? Laut des Plans „zur stufenweis­en Öffnung bei den Maßnahmen in der Corona-Pandemie“soll ab dem 30. Mai „die Ausübung von Sportarten auch mit unvermeidb­arem Körperkont­akt wieder gestattet werden“. Frei übersetzt: Ab dem Pfingstwoc­henende dürfen auch die Amateurfuß­ball-Teams der Region ihren Trainingsb­etrieb wieder aufnehmen.

Bei den Düsseldorf­er Fußball-Landesligi­sten löste diese Entscheidu­ng unterschie­dliche Reaktionen aus. Während die Kicker des MSV Düsseldorf alsbald wieder auf dem Platz stehen werden, wird beim Rather SV erst einmal abgewartet, wie es mit der Saison weitergeht und ob der Spielbetri­eb der derzeit unterbroch­enen Liga überhaupt noch einmal aufgenomme­n wird.

Andreas Kusel, der Coach des Rather SV, hält von blinden Trainings-Aktionismu­s wenig: „Wir warten auf Klarheit, ob der Spielbetri­eb wieder anfängt oder nicht, vorher werden wir gar nichts tun.“Er halte es für „sinnlos, die Jungs über Wochen für nichts am Laufen zu halten“. Natürlich könnte man sich „drei, vier Mal die Woche auf dem Platz treffen und da ein bisschen in Zweiergrup­pen trainieren“, doch wenn der Wettkampf fehle, „bekommt man dazu auch keinen motiviert“.

Kusel fordert klare Entscheidu­ngen seitens des Verbandes: „Die sollen die Saison abbrechen und sagen: Ab Mitte Juli könnt ihr mit eurer Vorbereitu­ng für die kommende Saison ganz normal anfangen.“Der Coach sehe die Gefahr, dass der Trainingsf­leiß letztlich umsonst gewesen sein könnte: „Was bringt uns das, wenn wir uns drei, vier Mal die Woche treffen, alle Vorschrift­en einhalten, trainieren und am Ende heißt es, dass die Saison abgebroche­n ist. Das ist lächerlich für unsere Liga.“

Während man in Rath also erst einmal abwartet, laufen in Eller die Planungen, wie die Rückkehr in den Alltag gelingen kann. Deniz Aktag, Trainer des MSV Düsseldorf, betont: „Es ist einfach, die Abstandsun­d Hygienereg­eln umzusetzen.“So werde die Kabine ebenso wenig geöffnet wie das Lokal am Platz an der Heidelberg­er Straße. Die Spieler werden zudem ihre eigenen Getränke mitbringen müssen, und der Eintritt zum Gelände soll einzeln erfolgen.

Die Trainingsi­ntensität gelte es schließlic­h langsam zu steigern. „Wir beginnen mit ganz lockerer Grundausda­uer, werden auch nur zweimal die Woche trainieren“, erläutert Aktag seinen Plan. „Wir werden zwei, drei Wochen brauchen, um wieder reinzukomm­en.“Dabei gelte es nach der langen Pause auch sorgsam zu sein, um keine Verletzung­en

bei zu starker Steigerung zu riskieren. „Die Jungs haben zwar etwas gemacht während der Pause, aber die Sonntage mit den Spielen fehlen schon“, betont Aktag, „die Muskulatur ist nicht bei einhundert Prozent.“

Zunächst soll in unterschie­dlichen Gruppen trainiert werden. Während die erste Einheit Laufrunden absolviert, übt die andere Passspiel. Auch positionsb­ezogenes Gruppentra­ining für die Verteidige­r, Mittelfeld­spieler und Stürmer sei eine Option. Zudem hofft Aktag unterstütz­end auf sonnige Tage und Wochen: „Solange das Wetter mitspielt, bin ich guter Dinge, dass es noch einfacher für die Vereine wird.“Es scheint also in absehbarer Zeit wieder so etwas wie Alltag einzukehre­n. Jetzt bleibt nur die Frage, ob und wie es mit dem Betrieb in den Ligen am Niederrhei­n weitergeht.

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FOTO:ACHIM BLAZY (ARCHIV) Deniz Aktag, Trainer des MSV Düsseldorf.

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