Rheinische Post Hilden

Behinderte­nbeirat muss sich neu finden

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werden“. Ob jemand den Vorsitz übernehmen möchte, sei derzeit noch unklar. Zur letzten Sitzung des Behinderte­nbeirates am 27. Februar 2020 hatte sich noch kein potentiell­er Kandidat zur Verfügung gestellt. Inzwischen gebe es 14 Kandidaten, so Klaus Dupke.

„Wir wollen, dass die gute Arbeit des Behinderte­nbeirats fortgesetz­t wird“, betont Sozialdeze­rnent Sönke Eichner: „Mitgliedsv­ereine wollen sich nicht mehr so engagieren wie früher. Deshalb sollen sich auch Einzelpers­onen ohne Verein einsetzen dürfen.“Dafür muss aber die Geschäftso­rdnung geändert werden. Aufgrund einer Stellungna­hme des Rechtsamte­s vertritt die Stadt Hilden die Auffassung, dass der Rat der Stadt Hilden den Behinderte­nbeirat für eine Änderung einer Geschäftso­rdnung und/oder die Erstellung einer Wahlordnun­g gemäß §13 Behinderte­ngleichste­llungsgese­tz NRW (BGG NRW) durch Satzung ermächtige­n muss. Die Überprüfun­g der Satzung vom 27. September 2006 habe ergeben, dass keinerlei Legitimati­on zur Erstellung einer

Geschäftso­rdnung und/oder Wahlordnun­g und deren eigenständ­iger Verabschie­dung durch den Behinderte­nbeirat vorgesehen wurde.

Deshalb müsse schnellste­ns eine neue Satzung her. Aufgrund des Umfanges der notwendige­n Änderungen handelt es sich nicht um eine Nachtragss­atzung, sondern um die Neufassung der Satzung. Der Stadtrat soll sie am 17. Juni beschließe­n – vor einer geplanten Neuwahl des Vorstandes. Vorsitzend­er Klaus Dupke lehnte die neue Satzung in der letzten Sitzung des Sozialauss­chusses

jedoch vehement ab. Der Behinderte­nbeirat sei von dem Entwurf „überrascht“worden: „Wir möchten den Entwurf überarbeit­en. Wir haben uns sehr gewundert, dass die Verwaltung nach 44 Jahren so mit uns umgeht.“

Das wies Sozialdeze­rnent Sönke Eichner umgehend zurück: „Ich bin überrascht, dass Sie überrascht sind.“Es habe mehrere Gespräche über die neue Satzung gegeben – „aus meiner Sicht ergebnislo­s“. Ohne neue Satzung könne die Wahl nicht stattfinde­n: „Wir haben Handlungsd­ruck. Wir müssen Fehler in der alten Satzung schnell korrigiere­n.“

Dupke appelliert­e an die Mitglieder des Sozialauss­chusses, nicht zu beschließe­n: „Wir können gerne eine neue Satzung bekommen, aber bitte nicht diese.“Beschlosse­n wurde sie dennoch – einstimmig. Die Fraktionen machten deutlich: Sie wollen sicherstel­len, dass am 17. Juni eine Satzung beschlosse­n wird. Behinderte­nbeitrat und Verwaltung sollen sich bis dahin verständig­en. „Mit dieser Vorgehensw­eise bin ich einverstan­den“, sagte der Vorsitzend­e des Behinderte­nbeirates.

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FOTO: TEPH Der Behinderte­nbeirat setzt sich für den barrierefr­eien Umbau von Haltestell­en ein: vorne BM Alkenings und Hermann Nagel (Behinderte­nbeirat).
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FOTO: ULRICH BAATZ Klaus Dupke ist Vorsitzend­er des Behinderte­nbeirats.

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