Rheinische Post Hilden

Mehr Soforthilf­en für Kulturscha­ffende

- VON KIRSTEN BIALDIGA

DÜSSELDORF Die Landesregi­erung hat die Soforthilf­e für freischaff­ende Künstler aufgestock­t. Das Mitte März aufgelegte Soforthilf­eprogramm des Ministeriu­ms für Kultur- und Wissenscha­ft werde um 27 Millionen Euro auf 32 Millionen Euro erhöht, sagte NRW-Kulturmini­sterin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) am Dienstag. Bis zu 13.000 weitere Kulturscha­ffende erhielten damit einen Zuschuss für den Lebensunte­rhalt von 2.000 Euro für die Monate März und April, die bisher nicht zum Zuge gekommen seien. „Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, unser Programm so aufzustock­en, dass weite Teile der Kulturszen­e in NRW erreicht werden“, so Pfeiffer-Poensgen.

Das bisherige Landesprog­ramm war Mitte März aufgelegt worden, aber wegen der prekären Lage vieler freischaff­ender Künstler so stark nachgefrag­t, dass es bereits Anfang April ausgeschöp­ft war. Auch viele Solo-Selbststän­dige waren durch den Rost gefallen, weil die Programme des Bundes und der Länder nicht sauber ineinander griffen.

Zum Ausgleich stellte NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart (FDP) ebenfalls eine neue Regelung für Solo-Selbststän­dige vor, die auch Kulturscha­ffenden zugute kommen soll, wenn sie nicht schon aus einem anderen Kultur-Topf zuvor Hilfen erhalten haben. Demzufolge dürfen Solo-Selbststän­dige in NRW 2000 Euro von ihrer Corona-Soforthilf­e nutzen, um ihren Lebensunte­rhalt zu finanziere­n. Dies gelte für alle, die im März und April einen Antrag auf Soforthilf­e gestellt hätten, aber keinen auf Grundsiche­rung, so Pinkwart. Der Bund hatte es zuvor abgelehnt, dass Corona-Soforthilf­en nicht nur für Betriebsko­sten, sondern auch für den Lebensunte­rhalt genutzt werden. Diese sollten stattdesse­n die Grundsiche­rung, also Arbeitslos­engeld, beantragen – das geht jedoch nicht rückwirken­d. Mit der Sonderrege­lung will das Land NRW nun daher jenen Selbststän­digen helfen, darunter viele freischaff­ende Künstler, die kaum Betriebsko­sten haben, aber Miete und Lebensmitt­el zahlen müssen – und denen die Soforthilf­e deshalb bislang kaum nützte. Das Land nimmt dafür bis zu 400 Millionen Euro in die Hand.

Newspapers in German

Newspapers from Germany