Herz-Diabetes-Zentrum für 76 Millionen an Uni geplant
In dem Forschungsbau sollen theoretische Erkenntnisse schnell für Patienten nutzbar gemacht werden.
DÜSSELDORF (semi) An der Uniklinik stehen die Chancen für einen neuen Forschungsbau sehr gut: Der Wissenschaftsrat hat für die Förderphase 2021 des Bund-Länder-Programms Forschungsbauten ein kardiologisch-diabetologisches Gebäude empfohlen. Die Kosten dafür würden sich auf rund 76,5 Millionen Euro belaufen. Förderfähig sind Projekte, die der überregional bedeutsamen Forschung dienen. Die endgültige Entscheidung darüber trifft die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern, die voraussichtlich Ende Juni tagt.
Mit dem Forschungsbau CARDDIAB will man durch eine verbesserte übergreifende Zusammenarbeit von Experten in den Bereichen Stoffwechsel-, Diabetes- und kardiovaskuläre Forschung die unmittelbare Übertragung von präklinischen und klinisch-experimentellen Erkenntnissen in die medizinisch-praktische Versorgung fördern. Die Forschung in Düsseldorf soll sich auf Themenschwerpunkte konzentrieren, mit denen zukunftsweisende Ansatzpunkte für medikamentöse, medizintechnische und verhaltensbedingte Prävention sowie therapeutische Intervention ermittelt werden können.
Der Neubau soll auf dem Gelände der Uniklinik in unmittelbarer Nähe des noch im Bau befindlichen Medizinischen Forschungszentrums I errichtet werden. Die 3700 Quadratmeter große Nutzfläche des neuen Forschungsgebäudes ergeben sich nach Angaben der Uniklinik auch aus den besonderen Anforderungen für die geplanten Großgeräte, die ganz neuartige Mess- und Analyseverfahren ermöglichten, sowie aus den ambulanten und tagesklinischen Untersuchungseinheiten für gesunde und bereits erkrankte Probanden.
„Der technologische Fortschritt in Forschung und Diagnostik lässt Krankheiten nicht mehr länger als einzelne Entitäten, sondern vielmehr als ein Spektrum krankhafter Zustände erscheinen“, sagt der Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Nikolaj Klöcker. CARDDIAB greife diese Sichtweise „in einem höchst innovativen und zukunftsweisenden Forschungskonzept auf“. Die „betont fächerübergreifende Zusammenarbeit“in der Medizinischen und der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Heine-Uni „lassen den geplanten Forschungsbau zu einem strukturbildenden Element am Standort werden“.