Appell: An Gaslaternen-Plan unbedingt festhalten
DÜSSELDORF Die Initiative Düsseldorfer Gaslicht appelliert in einem offenen Brief an die Mitglieder des Stadtrates, an dem Erhaltungsvorschlag für die Gasbeleuchtung festzuhalten. Dieser ist Teil des Masterplans „Energieeffiziente und historische Straßenbeleuchtung“, über den der Rat am Donnerstag abstimmt.
„Wir bitten Sie eindringlich, diesen Prozess zu einem guten Abschluss zu bringen. Er darf nicht durch Änderungsvorschläge in letzter Minute gefährdet werden“, heißt es in dem Brief. Es gehe um das Ergebnis eines mehr als zehn Jahre dauernden Diskussionsprozesses. Bürger, Vereine und Verbände hätten mitgewirkt, den Kompromiss zu erarbeiten, der rund ein Drittel Gaslaternen weniger vorsieht. Der Wert von 10.000 Gaslaternen sei nicht willkürlich gewählt worden, sondern Bestandteil der Einstufung als „Denkmal nationaler Bedeutung”.
Offenbar soll nun ein kleiner Teil der Grünen Bedenken an der Beschlussvorlage haben. Nach Meinung der Initiative könnten Veränderungen das Ganze gefährden:
„Es geht darum, in Düsseldorf ein einzigartiges technisches Denkmal der Industriekultur zu erhalten, dem von offizieller Seite nationale Bedeutung beigemessen wird. Voraussetzung dafür ist, dass ein flächendeckendes Netz über das gesamte Stadtgebiet erhalten bleibt.“Außerdem unterstütze das Heimatministerium NRW die Bemühungen, die Gasbeleuchtung auf eine vorläufige Liste zur Anerkennung als Unesco-Weltkulturerbe zu setzen. „Die Corona-Krise wird vorübergehen, das eng mit den Gaslaternen verbundene Heimatgefühl der Düsseldorfer wird bleiben. Zurückbleiben würden auch Enttäuschung und Wut, wenn es nicht gelänge, das Thema Gaslaternen vor dem heraufziehenden Wahlkampf zu einem positiven Abschluss zu bringen“, steht im Brief.
Hintergrund: Düsseldorf muss sich hinsichtlich der Straßenbeleuchtungsinfrastruktur altersbedingt neu aufstellen. Dies betrifft sowohl die rund 56.000 strombetriebenen als auch die 14.000 gasbetriebenen Leuchten. Mit dem Masterplan will die Stadt rund 156,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2035 investieren.