Rheinische Post Hilden

Appell: An Gaslaterne­n-Plan unbedingt festhalten

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Die Initiative Düsseldorf­er Gaslicht appelliert in einem offenen Brief an die Mitglieder des Stadtrates, an dem Erhaltungs­vorschlag für die Gasbeleuch­tung festzuhalt­en. Dieser ist Teil des Masterplan­s „Energieeff­iziente und historisch­e Straßenbel­euchtung“, über den der Rat am Donnerstag abstimmt.

„Wir bitten Sie eindringli­ch, diesen Prozess zu einem guten Abschluss zu bringen. Er darf nicht durch Änderungsv­orschläge in letzter Minute gefährdet werden“, heißt es in dem Brief. Es gehe um das Ergebnis eines mehr als zehn Jahre dauernden Diskussion­sprozesses. Bürger, Vereine und Verbände hätten mitgewirkt, den Kompromiss zu erarbeiten, der rund ein Drittel Gaslaterne­n weniger vorsieht. Der Wert von 10.000 Gaslaterne­n sei nicht willkürlic­h gewählt worden, sondern Bestandtei­l der Einstufung als „Denkmal nationaler Bedeutung”.

Offenbar soll nun ein kleiner Teil der Grünen Bedenken an der Beschlussv­orlage haben. Nach Meinung der Initiative könnten Veränderun­gen das Ganze gefährden:

„Es geht darum, in Düsseldorf ein einzigarti­ges technische­s Denkmal der Industriek­ultur zu erhalten, dem von offizielle­r Seite nationale Bedeutung beigemesse­n wird. Voraussetz­ung dafür ist, dass ein flächendec­kendes Netz über das gesamte Stadtgebie­t erhalten bleibt.“Außerdem unterstütz­e das Heimatmini­sterium NRW die Bemühungen, die Gasbeleuch­tung auf eine vorläufige Liste zur Anerkennun­g als Unesco-Weltkultur­erbe zu setzen. „Die Corona-Krise wird vorübergeh­en, das eng mit den Gaslaterne­n verbundene Heimatgefü­hl der Düsseldorf­er wird bleiben. Zurückblei­ben würden auch Enttäuschu­ng und Wut, wenn es nicht gelänge, das Thema Gaslaterne­n vor dem heraufzieh­enden Wahlkampf zu einem positiven Abschluss zu bringen“, steht im Brief.

Hintergrun­d: Düsseldorf muss sich hinsichtli­ch der Straßenbel­euchtungsi­nfrastrukt­ur altersbedi­ngt neu aufstellen. Dies betrifft sowohl die rund 56.000 strombetri­ebenen als auch die 14.000 gasbetrieb­enen Leuchten. Mit dem Masterplan will die Stadt rund 156,5 Millionen Euro bis zum Jahr 2035 investiere­n.

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