Corona verteuert den Wahlkampf
Schon die Aufstellung der Kandidaten zur Kommunalwahl wird kostspieliger.
ls der Co-Chef der Grünen in NRW, Felix Banaszak, für die
zur Kommunalwahl in Duisburg jüngst einen geeignet großen Raum anfragte, da musste er gewaltig schlucken: 34.000 Euro sollte die Miete kosten. Zum Vergleich: Die Entwicklung der landesweiten Kampagne der Partei mit dem Slogan „Grün ist heute das Morgen gestalten“schlug mit 50.000 bis 100.000 Euro zu Buche. Corona, das zeigt die Episode, wirbelt so manches in diesem Wahlkampf durcheinander. Grünen-Co-Chefin Mona Neubaur sagte bei der Vorstellung der Kampagne, man sei gut vorbereitet, aber am Ende sei nicht auszuschließen, dass – je nach Infektionslage – die Kommunalwahl nicht stattfinden könne.
Klar ist bereits, es wird eine Wahl mit sehr vielen Fragezeichen werden. So gibt es schon die ersten Klagen gegen das Verfahren: Die Deutsche Kommunistische Partei (DKP) will vor dem Verfassungsgerichtshof des Landes in Münster mehr Zeit für die Aufstellung der Wahlvorschläge erstreiten. Weitere Gruppen und unabhängige Kandidaten könnten zudem ein stärkeres Entgegenkommen bei den Sperrklauseln für die Beschaffung von Unterstützerunterschriften vor Gericht durchsetzen. Würde ein solches Urteil die Wahl nachträglich kippen, würden weitere Kosten auf die Parteien zukommen.
Die Grünen haben ihre Kampagne coronabedingt anpassen müssen – auch das verursacht Kosten. Man habe sich bewusst für eine „optimistische und bunte Kampagne entschieden“, so Banaszak. Und eine jugendliche, möchte man hinzufügen, denn mit Slogans wie „Grün ist ein Schulklo, auf dem man gerne sitzenbleibt“wird schnell klar, dass die Partei hofft, bei jungen, politisierten Wählern zu punkten.
Der angesprochene Optimismus hat sich am Ende übrigens bezahlt gemacht: Banaszak hat inzwischen einen sehr viel günstigeren Raum gefunden.