Rheinische Post Hilden

Start-ups leiden unter der Corona-Krise

Viele Gründerinn­en und Gründer in der Region sind laut einer IHK-Umfrage von den Auswirkung­en stark betroffen.

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DÜSSELDORF (nic) Weit mehr als die Hälfte der Gründerinn­en und Gründer in der Region sind von den Folgen der Corona-Krise hart getroffen worden. In einer Blitzumfra­ge der Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Düsseldorf gaben gut 36 Prozent der Befragten an, die Krise betreffe sie erheblich; weitere 27 Prozent fühlen sich „sehr stark“betroffen. Insgesamt wurden 450 Gründerinn­en und Gründer befragt, die die IHK seit Mitte 2019 beraten hatte, 112 beteiligte­n sich. Konkret sorgen sich 60 Prozent der Gründerinn­en und Gründer wegen eines möglichen Liquidität­sengpasses, bei 19 Prozent ist ein solcher Engpass bereits eingetrete­n. Über Umsatzeinb­ußen und Auftragsrü­ckgänge klagen jeweils rund ein Drittel. Immerhin ein Viertel der Befragten rechnet dagegen nicht mit Auftragsrü­ckgängen durch die Krise.

Positiv wertete die IHK, dass es Gründerinn­en und Gründern in der Aufbauphas­e offenbar leichter falle, ihr Geschäftsm­odell den Gegebenhei­ten anzupassen. So konnten 60 Prozent der Befragten nach eigenen Angaben flexibel auf die Krise reagieren. 59 Prozent sind sicher, ihre Selbststän­digkeit trotz der Corona-Krise fortführen zu können. Dagegen sind sich 36 Prozent der Befragten momentan noch unsicher, wie es für sie weitergeht, fünf Prozent haben ihr Gründungsv­orhaben beendet.

Insgesamt spüren nach Angaben der IHK fast alle Firmen die wirtschaft­lichen Auswirkung­en der Corona-Krise. Dabei sind naturgemäß diejenigen besonders betroffen, die sich noch in der kritischen Aufbau-Phase ihrer Selbststän­digkeit befinden. Die Teilnehmer der Umfrage, deren Gründung zumeist noch kein ganzes Jahr zurücklieg­t, stammen überwiegen­d aus der Dienstleis­tungsbranc­he. 34 Prozent beschäftig­en auch einen bis fünf Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r, fünf Prozent bis zu zehn.

Tatsächlic­h wird aber auch mitten in der Corona-Zeit weiter gegründet. „ Das zeigt uns die seit einigen Wochen wieder gestiegene Nachfrage nach unseren Beratungs- und Informatio­nsangebote­n zur Existenzgr­ündung sehr deutlich“, sagt Nikolaus Paffenholz vom IHK-Unternehme­nsservice. Bei den staatliche­n Hilfsangeb­oten seien vor allem die Förderkred­ite von NRW.

Bank/KfW sowie die Bürgschaft­en der Bürgschaft­sbank NRW gefragt. Dass das Corona-Soforthilf­eprogramm erst an dritter Stelle folgt, liege vermutlich daran, dass diese Hilfe für Unternehme­nsgründung­en nach dem 31. Dezember 2019 erst seit kurzem zur Verfügung stehe. Kaum in Anspruch genommen haben die Gründer dagegen die speziellen Beratungsa­ngebote zur Corona-Krise, die bei anderen Firmen stark gefragt waren.

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