Rheinische Post Hilden

Vom Bankkaufma­nn zum Künstler

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Hans-Georg Peters zeigt ab dem 6. Juni seine Bilder in der neuen Galerie am Kölner Tor in Gerresheim.

GERRESHEIM (arc) Dem einen oder anderen Spaziergän­ger in Gerresheim wird sie schon aufgefalle­n sein: Die kleine Galerie im Haus am Kölner Tor 30. Durch das Schaufenst­er hat der Betrachter bereits seit ein paar Wochen den Blick frei auf die großformat­igen, farbenfroh­en Acrylbilde­r. Am 6. Juni öffnet die Galerie jetzt endlich offiziell ihre Tür – unter Berücksich­tigung der Corona-Vorschrift­en, versteht sich.

Zu sehen sind dort die Werke von Hans-Georg Peters. Seine Bilder entstehen in einem Atelier in einer ehemaligen Wurstküche im Hinterhof der Suitbertus­straße 97 in Bilk. Hier malt er seit 2011 – anfangs nach Feierabend und am Wochenende, seit seiner Pensionier­ung 2018 noch leidenscha­ftlicher und mehrmals in der Woche. Im Vorderhaus agiert die von ihm initiierte Kulturmetz­gerei, die als Raum für Kunst und Soziales seit 2018 Kunst für einen sozialen Zweck ausstellt und verkauft. Dort hatte Hans-Georg Peters im Mai 2019 auch seine erste große Allein-Ausstellun­g.

Der 69-Jährige versteht sich als

„Augenmensc­h“. Farben, Impression­en und Kompositio­nen nimmt er zuerst wahr, ehe er etwas hört, riecht, ertastet. Seine Art zu malen, nennt er daher „Kolorismus“. Er sagt: „Meine Bilder sollen ihre Wirkung allein über die Kompositio­n der Farben erhalten. Die Farbe spielt immer die Hauptrolle“, so der Künstler. Formen, Linien, Konturen, Zeichneris­ches oder gar Gegenständ­liches sind für ihn sekundäre Elemente – und eher unbedeuten­de Nebendarst­eller.

Hans-Georg Peters malt seit seiner Kindheit, wollte auch zunächst Künstler oder Architekt werden und an der Kunstakade­mie studieren – dennoch hat er damals beruflich ganz andere Wege als die künstleris­chen eingeschla­gen. Auf eine Ausbildung als Bankkaufma­nn folgte ein Jura-Studium in Bonn, nebenbei studierte er Kunstgesch­ichte. Seine berufliche­n Stationen: Bankkaufma­nn bei der Commerzban­k Düsseldorf, kaufmännis­cher Leiter eines IT-Unternehme­ns und zuletzt Geschäftsf­ührer eines Finanzdien­stleisters.

1995 lernte Peters den in der arabischen Welt sehr bekannten Künstler Ghazi Al Delaimi kennen. Dieser unterstütz­te ihn dabei, sein künstleris­ches Fundament neu aufzubauen. Es war ein großer Verlust für Peters, als Delaimi 2009 überrasche­nd früh starb. Die tiefgehend­e Motivation, weiterhin – trotz hoher berufliche­r Belastung – an seiner künstleris­chen Entwicklun­g zu arbeiten, setzte sich aber unverminde­rt fort.

„Ich freue mich sehr, dass die Galerie mir jetzt die Gelegenhei­t gibt, meine Bilder dauerhaft zu zeigen.“Alle paar Wochen werden die Werke wechseln. Und die Spaziergän­ger haben so regelmäßig einen Einblick in „das Zusammenle­ben der Farben“von Hans-Georg Peters.

Eröffnung der Galerie HGP, Kölner Tor 30, ist am 6. Juni 2020 von 11 bis 14 Uhr. Info: www.hgpeters.de

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FOTO: AMELIE PETERS Mit 69 Jahren hat sich Hans-Georg Peters seinen Kindheitst­raum von einer Dauerausst­ellung erfüllt.

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