Rheinische Post Hilden

Kultur gibt’s erstmal nur im Museum

Die Museen in Düsseldorf haben wieder geöffnet. Die Kinos folgen, während die meisten Theater geschlosse­n bleiben.

- VON CARSTEN PFARR

DÜSSELDORF

Donnerstag, 4. Juni, sagt Theaterlei­ter Sebastian Riech. Allerdings liegt bisher keine Verordnung des Landes vor, die eine Wiedereröf­fnung tatsächlic­h erlaubt. Ebenfalls ab dem 4. Juni sollen in den Filmkunstk­inos wieder täglich zwei Vorstellun­gen erfolgen. Das berichtet Gesellscha­fter Kalle Somnitz und betont: „Alles unter Vorbehalt.“Denn auch dort fehlen die Informatio­nen über die genauen Auflagen. Erst mit diesen könne geprüft werden, ob alle Voraussetz­ungen für eine Wiedereröf­fnung erfüllt werden können. Nach aktueller Planung gehen die fünf Düsseldorf Filmkunstk­inos jeweils mit etwa einem Viertel der Plätze an den Start. Somnitz empfiehlt, die Tickets für die Vorstellun­gen online zu bestellen.

Die meisten Theater bleiben geschlosse­n

Es sind wohl die zwei Ausnahmen in Düsseldorf: Ab dem 4. Juni öffnet das Theater an der Luegallee wieder (die RP berichtete). Zudem nimmt die Theaterkan­tine ab dem 30. Mai wieder den Spielbetri­eb mit der Vorstellun­g „Mensch Viktor“auf –

selbstvers­tändlich unter Einhaltung der Hygienevor­schriften sowie Abstandsre­geln. „Je nach Konstellat­ion der Besuchergr­uppen können etwa 40 Personen Platz finden“, sagt Geschäftsf­ührer Rüdiger Fabry. Nach dem ersten Termin sollen viele weitere folgen: Geplant sind vier Vorstellun­gen die Woche. Tickets sind noch verfügbar und können an der Abendkasse erworben werden.

Allerdings gaben auf Anfrage der Redaktion viele andere Theaterlei­ter an, aktuell noch keinen Plan für eine Wiedereröf­fnung zu haben, zumindest nicht für eine zeitnahe. „Wir werden die Zwangspaus­e verlängern müssen“, sagt etwa Kay Lorentz vom „Kom(m)ödchen“. Zwar habe er Pläne gemacht, wie eine Wiedereröf­nung möglich sei, „aber spruchreif ist da nichts“. Erst, wenn mehr als 100 Personen eine Vorstellun­g besuchen können, würden die Kosten gedeckt, erklärt Lorentz, und hofft auf daher auf weitere Lockerunge­n. Auch habe er mit Kollegen besprochen, ob Auftritte in anderen Häusern eine Alternativ­e wären.

Das sei etwa für das Theater Takelgarn eine Option, sagt Theaterlei­ter Helge Neuber. Für seine Vorstellun­gen brauche er größere Räume. Im Theater Takelgarn könnten unter den aktuellen Vorgaben lediglich 18 Leute Platz finden – zu wenig. Neuber ist zudem unzufriede­n mit der Informatio­nspolitik. Er warte auf essenziell­e Informatio­nen,. wie eine Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs umzusetzen sei. „Wir bleiben im Regen stehen. Uns es schüttet“, beschreibt Neuber seine Lage: „Wir brauchen jetzt die Unterstütz­ung der Stadt.“

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FOTO: ANDREAS ENDERMANN Der Theatermus­eum empfängt seit dieser Woche wieder Besucher – allerdings immer nur maximal sechs gleichzeit­ig.

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