„Die Kirche kann immer noch viel Gutes erreichen“
Die Konfirmation war für ihn offensichtlich eine prägende Erfahrung: Denn seit dieser Zeit engagiert sich Maximilian Müller in der Jugendarbeit der Evangelischen Gemeinde Hilden. „Ich bin da reingerutscht“, erzählt der 19-Jährige. Früher habe er die Gottesdienste nur gelegentlich mit der Familie besucht. Heute kümmert er sich um angehende Konfirmanden und betreut zweimal in der Woche die Treffs im Jugendhaus an der Eisengasse. Dort kommen regelmäßig zehn bis 20 junge Menschen zusammen, spielen auf der „Wii“, kickern, tauschen sich aus und gönnen sich ein paar Knabbereien. „Die Jugendarbeit macht einfach Spaß“, bekräftigt Müller. Dreimal war er inzwischen beim Kirchentag dabei. Der Hildener gehört auch dem Jugendausschuss der Gemeinde an und trug sich zwischenzeitlich mit dem Gedanken, sich als Presbyter-Kandidat zur Wahl zu stellen. Doch seine Pläne gehen weit über das Ehrenamt hinaus: In Bochum studiert Müller im ersten Semester Theologie – mit der Überlegung, eines Tages selbst als Pfarrer vor die Gläubigen zu treten.
Auch zwei seiner Freunde fühlten sich der Kirche durchaus verbunden, erzählt Müller: „Einer davon spielt in der Kirchenband.“Insgesamt sei der religiöse Bezug im Bekanntenkreis allerdings eher schwächer ausgeprägt. Diskussionen darüber, ob zum Beispiel der Religionsunterricht nötig sei, habe er auch schon führen müssen, berichtet Müller. Insgesamt erlebe er jedoch nicht, dass Menschen sehr negativ der Kirche gegenüber eingestellt seien. Seine Motivation hätte das aber wohl auch kaum beeinträchtigt: „Ich bin überzeugt, dass die Kirche mit ihrem Einfluss immer noch viel Gutes erreichen kann, was andere Kräfte, wie zum Beispiel die Politik nicht schaffen.“
Alexander Riedel