Rheinische Post Hilden

Geteiltes Echo auf die Sommerkirm­es in der Messe

- VON UWE-JENS RUHNAU

STOCKUM In den Sommerferi­en soll es einen Freizeitpa­rk mit großen Fahrgeschä­ften auf dem Messegelän­de geben. Die Genehmigun­g für das „Düsselland“soll kurz bevorstehe­n. Die Reaktionen auf die Idee sind gemischt.

Die Fraktionsv­orsitzende­n von CDU und SPD sehen die Idee positiv. „Das ist ein Programm für Familien,

von denen vermutlich viele im Sommer in der Stadt bleiben“, sagt Rolf Tups (CDU). Die Corona-Regelungen inklusive der Abstandspf­licht müssten natürlich eingehalte­n werden, aber wenn dies der Fall sei, könne er sich ein solches Vergnügen vorstellen. „Wir müssen sehen, wie wir die Gesellscha­ft wieder ins Leben führen“, sagt Tups. „Eigenveran­twortung gehört aber auf jeden Fall dazu.“

Tups’ Amtskolleg­e bei den Sozialdemo­kraten beurteilt den Freizeitpa­rk ähnlich. „Vom Grundsatz her ist es eine gute Idee, ein zusätzlich­es Angebot in Düsseldorf zu schaffen – und es ist richtig, den Schaustell­ern zu helfen“, sagt der Vorsitzend­e der SPD-Ratsfrakti­on, Markus Raub. Es komme jedoch darauf an, „den Plan vernünftig umzusetzen“.

Die Besucher der Messe-Kirmes sollen das Gelände am Nordeingan­g betreten, wo sie Drehkreuze passieren und gezählt werden. Dann geht es nur in einer Richtung an vielen Attraktion­en vorbei, unter anderem sind Achter-, Wildwasser- und Geisterbah­nen geplant sowie Karussells und ein Freifalltu­rm.

FDP-Fraktionsc­hef Manfred Neuenhaus lehnt den Freizeitpa­rk ab. „Ich mag die Kirmes, aber sie ist in diesem Sommer nicht zu verantwort­en.“Gerade Volksfeste seien Infektions­herde.

Norbert Czerwinski hält dezentrale Angebote in den Stadtteile­n für das Gebot der Stunde. „Ich bin bei einer Veranstalt­ung solcher Größenordn­ung skeptisch. Wir veranstalt­en ja auch keine Messen.“Es kämen dort zu viele Menschen zusammen: „Das ist zu früh.“

Und was sagen die Schützen, zu deren Festen die Kirmessen eigentlich stattfinde­n? Lothar Inden von den St. Sebastiane­rn (Rheinkirme­s) will sich das Messe-Spektakel zumindest anschauen. Britta Damm (Interessen­gemeinscha­ft Düsseldorf­er Schützenve­reine) hat ein zwiespälti­ges Gefühl. „Für die Schaustell­er freut es mich. Ich hoffe, dass es funktionie­rt – und dass auch der Schutz vor Corona gewährleis­tet ist.“Viele Menschen an einer Stelle seien problemati­sch, wie an der Freitreppe am Burgplatz immer wieder zu sehen sei.

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