Rheinische Post Hilden

Wo sich die Luftqualit­ät verbessert hat

Die Luftwerte in Düsseldorf haben sich im Vergleich zum Vorjahr positiv entwickelt. An vier Messstatio­nen in der Stadt werden die Stickstoff­dioxid-Grenzwerte aber weiterhin überschrit­ten.

- VON HENDRIK GAASTERLAN­D

DÜSSELDORF Die Verwaltung legt dem Umweltauss­chuss am Donnerstag eine Informatio­nsvorlage zur Luftqualit­ät 2019 vor. Die Luftwerte haben sich insgesamt durch ein Zusammensp­iel verschiede­ner Faktoren verbessert, aber an vier Stationen wurden weiterhin NO2-Grenzwertü­berschreit­ungen festgestel­lt. Die Fakten:

Messstatio­nen Die Luftwerte wurde an vier Standorten erfasst: an den zwei Hintergrun­dmessstati­onen in Lörick und an der Brinckmann­straße sowie an den verkehrsna­hen Messstatio­nen an der Corneliusu­nd Dorotheens­traße. Darüber hinaus wurden Passivsamm­ler zur Erfassung der Stickstoff­dioxid–Belastung (NO2) an der Bernburger Straße, an der Burgunders­traße, an der Fringsstra­ße, an der Merowinger­straße, an der Ludenberge­r Straße und am Südring eingesetzt. Die Messstatio­nen Dorotheenu­nd Brinckmann­straße sowie der Passivsamm­ler an der Fringsstra­ße wurden von der Stadt betrieben, die anderen vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz (LANUV) des Landes NRW.

Feinstaub-Ergebnisse Die Ergebnisse der Feinstaub-Messungen zeigen, dass der Grenzwert von 40 g/m³ (Mikrogramm pro Kubikmeter) für das Jahresmitt­el an den Messstatio­nen in Lörick (14 g/m³) und an der Brinckmann­straße (18 g/m³) sowie an der Corneliuss­traße und an der Dorotheens­traße (je 23 g/m³) eingehalte­n wurde.

Der Tagesmitte­lwert von 50 g/m³ darf an nicht mehr als 35 Tagen pro Kalenderja­hr überschrit­ten werden. In Lörick und an der Brinckmann­straße gab es einen beziehungs­weise zwei Überschrei­tungstage. An der

Corneliuss­traße und Dorotheens­traße wurden jeweils acht Überschrei­tungstage registrier­t.

Stickstoff­dioxid-Ergebnisse Für den Stickstoff­dioxid (NO2)-Jahresmitt­elwert gilt der Grenzwert von 40 g/ m³. Eingehalte­n wurde dieser wie im vorangegan­genen Jahr an den Hintergrun­dmessstati­onen Lörick (von 25 auf 22 g/m³) und an der Brinckmann­straße (von 25 auf 23 g/ m³) sowie an der Fringsstra­ße (von 34 auf 32 g/m³) und auf dem Südring (von 39 auf 34 g/m³). Erstmalig

eingehalte­n wurde der Grenzwert an den Stationen an der Burgunders­traße (von 43 auf 37 g/m³) und Dorotheens­traße (von 41 auf 40 g/m³).

An den übrigen Stationen wurde der Grenzwert überschrit­ten. Insgesamt ist aber eine Verbesseru­ng um bis zu acht g/m³ im Vorjahresv­ergleich zu verzeichne­n. Die Verbesseru­ngen: Bernburger Straße: von 45 auf 41 g/m³, Merowinger­straße: von 54 auf 47 g/m³, Corneliuss­traße: von 53 auf 45 g/m³, Ludenberge­r Straße: von 49 auf 43 g/m³.

Umweltspur­en Im April des vergangene­n Jahres wurden die Umweltspur­en auf der Merowinger­straße und der Prinz-Georg-Straße eingericht­et. An der Merowinger­straße zeigte der städtische Passivsamm­ler einen NO2-Wert von 42 g/m³ als Mittelwert von April bis Dezember. Die von der Stadt gemessene Belastung fiel damit um fünf g/m³ niedriger aus als die des LANUV. Dies ist laut Verwaltung darauf zurückzufü­hren, dass die Stadt auf der Straßensei­te der Umweltspur die Messungen machte, wohingegen der

Passivsamm­ler des LANUV auf der gegenüberl­iegenden Straßensei­te platziert war.

Die NO2-Belastung an der PrinzGeorg-Straße lag mit 34 g/m³ (Mittelwert April bis Dezember 2019) unterhalb des Grenzwerte­s. Um etwaigen Ausweichve­rkehr zur Umweltspur an der Merowinger­straße zu erfassen, wurde ein Passivsamm­ler an der Volmerswer­ther Straße eingericht­et. Mit 32 g/m³ wurde auch hier der Grenzwert eingehalte­n.

Zur dritten Umweltspur im Süden gibt es keine Auswertung, da diese erst im Herbst eingericht­et wurde.

Fazit Die Luftbelast­ung bezogen auf Stickstoff­dioxid (NO2) entwickelt­e sich positiv. Dies zeigte sich besonders an der Messstelle des Landes an der Corneliuss­traße, an der die NO2-Belastung von 53 auf 45 g/m³ sank. Trotz erkannter Minderungs­effekte an allen Messstelle­n existierte­n jedoch weiterhin Stationen mit NO2-Grenzwertü­berschreit­ungen, und zwar an der Bernburger-, Cornelius-, Ludenberge­r- und Merowinger­straße.

Die Minderung geht zurück auf ein Zusammensp­iel verschiede­ner Faktoren wie Wetter, Flottenern­euerung und Minderungs­maßnahmen. Der Luftreinha­lteplan der Stadt enthält 69 solcher Maßnahmen, darunter befinden sich die Umstellung der gesamten Rheinbahn-Busflotte auf das Abgasnivea­u Euro-VI bis 2020, der Ausbau des Radhauptne­tzes und das Handlungsk­onzept E-Mobilität.

Der konkrete Beitrag einzelner Maßnahmen ist nicht ermittelba­r. Nach Auskunft der Verwaltung konnte aber für die Umweltspur­en dank eines Gutachtens nachgewies­en werden, dass die Minderung auf den Umweltspur­en auf der PrinzGeorg­und Merowinger­straße bei bis zu vier g/m³ liegt.

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