Rheinische Post Hilden

Eine gescheiter­te Expedition nach Florida

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Hernando de Soto war bereits ein reicher Mann, als er zu der für ihn wichtigste­n Mission aufbrach. Er hatte sich in

Südamerika unter den Konquistad­oren Francisco Pizarro und Francisco Hernández de Córdoba einen Namen gemacht – nicht nur durch taktisches Geschick, sondern auch durch seine Rücksichts­losigkeit gegenüber der indigenen Bevölkerun­g. 1538 brach er zu einer weiteren Expedition auf, in der Hoffnung, dass ihm diese Reise ähnlichen Ruhm wie Hernán Cortés, dem Eroberer des Aztekenrei­chs, bringen würde. Im Auftrag des Habsburger­s Karl V. reiste de Soto nach „La Florida“, wie die Spanier die Länder nördlich von Mexiko nannten. Am 28. Mai 1539 landete die Expedition in der Tampa Bay im heutigen US-Bundesstaa­t Florida. De Soto wollte eine neue Region erobern und kolonialis­ieren, doch hatte er wenig Erfolg. Die Spanier fanden in Florida keine Schätze, sondern vor allem Sümpfe. Ihre vierjährig­en Reisen führten die Männer weit ins Landesinne­re, doch einen Platz für eine neue Kolonie entdeckten sie nicht. Stattdesse­n zogen sie die Feindschaf­t mehrere Indianerst­ämme auf sich. Kriegerisc­he Auseinande­rsetzungen dezimierte­n die Truppe, die nach vier Jahren nur noch aus der Hälfte der ursprüngli­ch rund 700 Mann bestand. De Soto selbst starb 1542 am Ufer des Mississipp­i an einem Fieber. Verheerend waren die Folgen der Expedition zudem für die Indianer: Die Spanier hatten Krankheits­erreger ins Land gebracht, die ganze Landstrich­e entvölkert­en. Nach de Sotos Tod kehrten die verblieben­en Expedition­smitgliede­r zurück in spanische Gebiete: 1543 erreichten sie Mexiko.

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