Lange Wartezeiten für Neukunden von Picnic
DÜSSELDORF Wer als Neukunde bei dem Düsseldorfer Lebensmittel-Lieferdienst Picnic bestellen möchte, braucht derzeit einen langen Atem. Denn von der Anmeldung bis zur ersten Bestellung vergehen mitunter mehrere Wochen. Bei der Konkurrenz gibt es diese Probleme nicht.
Mit Beginn der Corona-Krise standen im Frühjahr alle Online-Supermärkte vor der Herausforderung, die sprunghaft angestiegene Nachfrage zu bedienen. Für die Kunden bedeutete das, mitunter mehrere Tage bis Wochen auf Bestellungen warten zu müssen.
In der Folge erweiterten alle Anbieter kurzfristig ihre Kapazitäten, während sich die Nachfrage der Kunden wieder normalisierte – wenn auch auf höherem Niveau, wie beispielsweise ein Sprecher von Rewe berichtet. Längere Wartezeiten gebe es dort aber inzwischen nicht mehr. Und das gilt auch für andere Konkurrenten wie Getnow oder Flaschenpost.
Anders sieht es bei Picnic aus. 2500 Haushalte stehen in Düsseldorf aktuell auf der Warteliste, wie eine Sprecherin des Unternehmens berichtet, obwohl auch hier auf das gestiegene Kundeninteresse reagiert worden sei: „In NRW hat Picnic sein Team auf 1500 Mitarbeiter ausgebaut und seine Kapazitäten im Vergleich zu Beginn des Jahres mehr als verdreifacht.“
Weiterhin stelle man wöchentlich neue Fahrer ein und erweitere seine Flotte aus Elektroautos. Dass es trotzdem so eine lange Warteliste gibt, liegt auch am Service des Unternehmens. Denn Bestandskunden können bis 22 Uhr bestellen, wenn sie am Tag darauf mit Lebensmitteln beliefert werden möchten. Ein Service, den Rewe und Getnow beispielsweise nicht bieten. Dort gilt das Windhundprinzip mit festen Kapazitäten, sodass Kunden mitunter einige Tage warten müssen. Einzig Flaschenpost bietet ein ähnliches Angebot und verspricht sogar eine Lieferung innerhalb von 120 Minuten, sofern sie innerhalb der Geschäftszeiten getätigt wurde.