Rheinische Post Hilden

Fortuna bekommt Grenzen aufgezeigt

Beim 0:4 gegen Borussia Mönchengla­dbach hat Coach Uwe Rösler aber durchaus Lichtblick­e zu sehen bekommen.

- VON GIANNI COSTA

Uwe Rösler muss in diesen Tagen oft über die Gesamtsitu­ation schmunzeln. Beim Test gegen Borussia Mönchengla­dbach hat ihm einerseits der Champions-League-Teilnehmer die sportliche­n Grenzen aufgezeigt. Anderersei­ts hat der Trainer von Fortuna auch noch einmal vorgeführt bekommen, wie limitiert seine Möglichkei­ten derzeit sind. Durch die Verletzung­en einiger Stammkräft­e und die Abwesenhei­t von gleich vier Nationalsp­ielern war es schon recht überschaub­ar im Mannschaft­sbus. Auf dem Feld präsentier­te sich seine Mannschaft indes nicht so desolat, wie es das 0:4 am Ende im Ergebnis ausdrückt. „Das Spiel war für die Jungs gedacht, die bisher nicht so viele Einsatzmin­uten sammeln konnten“, sagte Rösler. „Wir sind mit zwei Riesenfehl­ern in die Partie gestartet. Als es 0:2 gestanden hat, ist mir schon etwas unwohl gewesen.“

Im Tor stand Raphael Wolf, davor verteidigt­en Jean Zimmer, Luka Krajnc, Kapitän Adam Bodzek und Florian Hartherz. In der Mittelfeld­zentrale begannen Marcel Sobottka, Jakub Piotrowski und Shinta Appelkamp als Zehner. Vorne sollten Kelvin Ofori und Dawid Kownacki für Gefahr sorgen – gemeinsam mit Kristoffer Peterson, der zum ersten Mal im Fortuna-Trikot auflief und überhaupt erst seine zweite Partie seit März absolviert­e. „Es hat sich wirklich gut angefühlt, endlich mal wieder auf dem Rasen zu stehen“, bekundete der Schwede. „Die Jungs waren sehr nett zu mir und haben es mir leicht gemacht, meinen Job zu erledigen.“Bekanntsch­aft machte Petterson auch mit Gladbachs Cheftraine­r Marco Rose, der nach einem unglücklic­hen Zusammenpr­all zwischen Petterson und Plea noch Klärungsbe­darf sah.

In der Mitte machte Shinta Appelkamp auf der zentralen Position eine deutliche bessere Figur als in Kiel. Da kam er viel mehr über die Außen und tat sich schwer, so Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Nun hatte er mit Sobottka und Piotrowski gleich zwei Kollegen in Rufweite, die ihn absichern konnten, aber auch in der Vorwärtsbe­wegung etwas mit dem Ball anzufangen wussten. Appelkamp war jedenfalls zufrieden mit seiner Leistung: „Mir hat es sehr viel Spaß gemacht. Wir haben uns viele Chancen erarbeitet. Ich habe viel den Ball bekommen, nun müssen wir nur noch in

der Defensive sicherer stehen und die Tore erzielen. Uns fehlt noch ein wenig die Galligkeit, unbedingt den Ball über die Linie zu bekommen.“Ein Umstand, den auch Rösler umtreibt: „Ich vermisse etwas die Geilheit, ein Tor machen zu wollen.“Von Appelkamp ist er nach wie vor überzeugt. „Ich bin sehr zufrieden mit dem Jungen. Er ist voller Selbstvert­rauen und macht das sehr gut. Ich fand, mit ihm ist in der Bewertung des Spiels in Kiel viel zu kritisch umgegangen worden“, sagte Rösler.

In der Offensive bekam Dawid Kownacki erneut viel Spielpraxi­s. Der Pole hat in 2020 sein zweites Spiel von Anfang an gemacht. Rösler ließ ihn durchspiel­en, um ihn weiter an die Grenzen zu führen: „Ich hatte aber auch einfach niemanden mehr, den ich für Dawid hätte bringen können. Da musste er jetzt durch und hat das wirklich gut gemacht. Natürlich fehlen da einfach noch die Körner, um über die volle Spieldauer Gas zu geben. Er hat das aber insgesamt sehr gut gemacht und hat mir vor allem mit seiner Körperspra­che gefallen. Man sieht ihm an, dass er sich verbessern will und er sich immer voll für sein Team reinhaut.“Ein Lob gab es aber auch für einen, der nicht dabei war. Kenan Karaman erzielte im Länderspie­l gegen Deutschlan­d das Tor zum 3:3. „Das war sehr gut für Kenan und damit auch sehr gut für uns“, so Rösler. „Für ihn als Stürmer ist es immens wichtig, auf diesem Niveau solche Erfolge zu bekommen. Das wird ihm einen Schub auch für die Liga geben.“

Für das Team geht es in ein verlängert­es Wochenende. Wenngleich jeder Spieler individuel­le „Hausaufgab­en“mitbekomme­n hat.

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Der Düsseldorf­er Adam Bodzek (rechts) im Zweikampf mit dem Gladbacher Alassane Plea.

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