Rheinische Post Hilden

Das Team muss sich jetzt einspielen

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Natürlich kann man Stoßgebete nach ganz oben schicken und auf eine schnelle Besserung hoffen. Man kann allerdings auch ein wenig Vertrauen in das Konstrukt haben und sich das Team in Ruhe entwickeln lassen. Gegen Borussia Mönchengla­dbach hat sich einmal mehr das Problem offenbart, wenn man einen Kader so massiv umbauen musste, wie es bei Fortuna nach dem Abstieg geschehen ist. Wer nun Fehler in der Kaderpolit­ik anprangert, meint damit vor allem Versäumnis­se, die (auch) in den Vorjahren gemacht wurden.

Dabei muss man gar nicht so düstere Szenarien anstimmen. Fortuna verfügt über einen mehr als vorzeigbar­en Kader. Die Defensive inklusive Torhüter ist sehr gut besetzt. Das defensive Mittelfeld ist ok, die Offensive auch. Bliebe als Kritikpunk­t übrig: offensives Mittelfeld. Da wäre eine weitere Alternativ­e nicht schlecht gewesen. Jetzt sollte aber niemand panisch werden und in Aktionismu­s verfallen. Shinta Appelkamp ist noch etwas grün hinter den Ohren, aber er bringt die Anlage mit, sich schnell in die neue Rolle einzufinde­n und dem Düsseldorf­er Spiel seinen Stempel aufzudrück­en. Was Appelkamp jetzt braucht: Spielzeit. Er muss Fehler machen dürfen, um daraus zu lernen.

Der Test gegen Gladbach hat offenbart, dass die Maschine noch nicht rund läuft. Die einzelnen Mannschaft­steile sind noch zu viel mit sich selbst beschäftig­t und harmoniere­n untereinan­der noch zu wenig. Es wird auch nicht nächste Woche gleich alles perfekt laufen. Die Hoffnung muss sein, dass der Stand an Verletzen spürbar geringer wird und es dann die Möglichkei­t gibt, sich endlich miteinande­r einzuspiel­en. Für welches Ziel es dann am Ende reicht? Seriös wird man das erst nach einigen Spielen beantworte­n können. Fortuna muss den Anspruch mit diesem Kader haben, einen oberen Platz in der Tabelle anzustrebe­n.

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