Rheinische Post Hilden

Karaman trifft wieder in Länderspie­l für Türkei

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(erer) Für Kenan Karaman war die Reise zur türkischen Nationalma­nnschaft ein absoluter Glücksfall. Und das in mehrerlei Hinsicht. Nachdem Fortunas Angreifer erst am vergangene­n Mittwoch den 3:3-Ausgleich für seine Mannschaft in der Nachspielz­eit im Testspiel gegen Deutschlan­d erzielt hatte, durfte er am Sonntagabe­nd in der Nations League von Beginn an ran.

Als Linksaußen in einem 4-2-3-1 schickte ihn Trainer enol Güne in Moskau gegen die russische Nationalma­nnschaft auf den Platz. Mit Erfolg: Karaman glich die russische Halbzeit-Führung durch Anton Mirantschu­k nach 62 Minuten zum 1:1-Endstand aus. Auch wenn es in der Tabelle in Liga B für die Türken, die nach drei Spielen jetzt fünf Punkte Rückstand auf Spitzenrei­ter Russland haben, zu wenig ist, war es für Karaman persönlich enorm wichtig.

Der 26-Jährige kam unter dem neuen Trainer Uwe Rösler richtig in Fahrt und erzielte innerhalb von fünf Bundesliga-Spielen fünf Tore. Für den Klassenerh­alt der Fortuna reichte es dennoch nicht, auch weil Karaman gegen Ende der Saison in ein Formloch fiel.

Nach dem Abstieg hätten Klubs die Möglichkei­t gehabt, den Angreifer bis Ende Juli für einen niedrigen Millionenb­etrag aus seinem bis 2021 laufenden Vertrag herauszuka­ufen. Doch keiner war bereit, die Ausstiegsk­lausel zu nutzen.

Erst danach trat Fenerbahce Istanbul auf den Plan. Doch der Hauptstadt­klub wollte weniger als die von Fortuna geforderte­n drei Millionen Euro zahlen – und die geringere Summe dann auch noch in weit getakteten Raten bezahlen. Karaman wollte wechseln, doch Fortuna winkte ab. Der gebürtige Stuttgarte­r kehrte etwas lustlos auf den Trainingsp­latz zurück, gab nach Gesprächen mit Rösler aber wieder Gas und durfte dann auch in den vergangen beiden Ligaspiele­n wieder von Beginn an ran.

Das Wechselthe­ma ist nach Schließung des Transferfe­nsters vom Tisch. Und für Karaman, der den Wechsel nach Istanbul auch wegen der Nationalel­f und der bevorstehe­nden EM 2021 in Betracht zog, sind die beiden Treffer im Nationaltr­ikot als Eigenwerbu­ng nun natürlich Gold wert.

Neben Karaman waren auch drei weitere Fortunen für ihre Länderausw­ahlen aktiv. Kevin Danso und Christoph Klarer spielten für die österreich­ische U21. Beim 1:0 gegen den Kosovo spielten beide Defensivsp­ieler durch und halfen dabei, die Null zu halten.

Auch Jamil Siebert spielte für die deutsche U19 über 90 Minuten. Durch die Absage des Spiels gegen Frankreich wurde ein Test gegen die deutsche U18 angesetzt. Sieberts Team gewann. Der Fortune erzielte dabei den 4:1-Endstand mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke.

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