Stau im Parkhaus lässt Autofahrer verzweifeln
Fast vier Stunden lang dauerte es, bis die Ausfahrt am Grabbeplatz möglich wurde. Schuld war nicht nur eine Demo.
ALTSTADT Mehrere Stunden lang steckten Autofahrer am Samstag im Parkhaus am Grabbeplatz fest. Grund war unter anderem eine Demonstration gegen Corona-Verordnungen, die den Abfluss des Verkehrs blockierte. Die Ausfahrt aus dem Parkhaus ist allerdings nicht zum ersten Mal zur Geduldsprobe geworden, weshalb nun Lösungen gesucht werden sollen.
Besonders hart traf es Wolfgang K., der seinem Ärger am Montag in einer E-Mail Luft machte. Gegen 17.45 Uhr wollte er mit seiner Frau das Parkhaus an der Neubrückstraße verlassen. Schon da beschwerten sich seinen Schilderungen zufolge Kunden über Wartezeiten von bis zu einer Stunde. K. berichtet, wie er auf Ebene 5 eine Stunde lang drei Fahrzeuglängen vorwärts kam. Er habe das Parkhaus kurzzeitig zu Fuß verlassen, da er aufgrund der hohen Abgaskonzentration Atemprobleme bekommen habe. Um 20.15 Uhr sitzt K. weiter auf Ebene 5 fest, er begibt sich erneut aus Sorge um seine Gesundheit an die frische Luft. „Die Abgase waren unerträglich.“Sowohl die von K. angerufene Polizei sowie angesprochene Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien nicht eingeschritten und hätten lediglich auf den privaten Betreiber verwiesen.
K. schreibt, dass er und seine Frau „inzwischen hoffnungslos“einen Kaffee trinken gingen und eine Toilette aufsuchten. Bei der Rückkehr zum Parkhaus gegen 21.25 Uhr sei die Ausfahrt schließlich möglich gewesen, zumindest gegen eine zusätzliche Gebühr von sechs Euro, die für die Zeit vom Bezahlen des Tickets bis dahin verstrichen war.
Der Grund für das Chaos klärt sich am Montag. Betreiber IDR, die städtische Immobiliengesellschaft, verweist auf eine Demonstration, die die Abfahrt blockiert habe. Die Polizei bestätigt den Zug-Verlauf mit 320 Teilnehmern vom Grabbeplatz aus durch die Altstadt und über die Heine-Allee sowie die Mühlenstraße zurück zum Ausgangspunkt, wo die Demo gegen 18 Uhr enden sollte.
Die Polizei sagt aber auch, dass schon länger Stauprobleme bei der Ausfahrt aus dem Parkhaus bekannt sind. Auch IDR-Vorstand Manfred Kornfeld bestätigt, dass bei Veranstaltungen etwa in der Oper Wartezeiten von einer Stunde auftreten könnten. „Das hat aber nichts mit dem Parkhaus zu tun.“Vor allem die Ampelschaltung vom Grabbeplatz zur Heine-Allee lasse nur wenige Autos links abbiegen. Man wolle die Mail zum Anlass nehmen, Gespräche mit Stadt und Polizei zu suchen. Kornfeld betont zudem, dass das Parkhaus „technisch voll und ganz in Ordnung“sei. Allerdings gebe es Sanierungsbedarf. Die Miteigentümer Land und Stadt müssten an einen Tisch finden.
Auf Stauopfer Wolfgang K., der für die Wartezeit auch noch Gebühren von sechs Euro zahlen musste, wolle man zugehen. Kornfeld: „Wir werden ihm entgegen kommen.“