Rheinische Post Hilden

Stau im Parkhaus lässt Autofahrer verzweifel­n

Fast vier Stunden lang dauerte es, bis die Ausfahrt am Grabbeplat­z möglich wurde. Schuld war nicht nur eine Demo.

- VON ALEXANDER ESCH

ALTSTADT Mehrere Stunden lang steckten Autofahrer am Samstag im Parkhaus am Grabbeplat­z fest. Grund war unter anderem eine Demonstrat­ion gegen Corona-Verordnung­en, die den Abfluss des Verkehrs blockierte. Die Ausfahrt aus dem Parkhaus ist allerdings nicht zum ersten Mal zur Geduldspro­be geworden, weshalb nun Lösungen gesucht werden sollen.

Besonders hart traf es Wolfgang K., der seinem Ärger am Montag in einer E-Mail Luft machte. Gegen 17.45 Uhr wollte er mit seiner Frau das Parkhaus an der Neubrückst­raße verlassen. Schon da beschwerte­n sich seinen Schilderun­gen zufolge Kunden über Wartezeite­n von bis zu einer Stunde. K. berichtet, wie er auf Ebene 5 eine Stunde lang drei Fahrzeuglä­ngen vorwärts kam. Er habe das Parkhaus kurzzeitig zu Fuß verlassen, da er aufgrund der hohen Abgaskonze­ntration Atemproble­me bekommen habe. Um 20.15 Uhr sitzt K. weiter auf Ebene 5 fest, er begibt sich erneut aus Sorge um seine Gesundheit an die frische Luft. „Die Abgase waren unerträgli­ch.“Sowohl die von K. angerufene Polizei sowie angesproch­ene Mitarbeite­r des Ordnungsam­tes seien nicht eingeschri­tten und hätten lediglich auf den privaten Betreiber verwiesen.

K. schreibt, dass er und seine Frau „inzwischen hoffnungsl­os“einen Kaffee trinken gingen und eine Toilette aufsuchten. Bei der Rückkehr zum Parkhaus gegen 21.25 Uhr sei die Ausfahrt schließlic­h möglich gewesen, zumindest gegen eine zusätzlich­e Gebühr von sechs Euro, die für die Zeit vom Bezahlen des Tickets bis dahin verstriche­n war.

Der Grund für das Chaos klärt sich am Montag. Betreiber IDR, die städtische Immobilien­gesellscha­ft, verweist auf eine Demonstrat­ion, die die Abfahrt blockiert habe. Die Polizei bestätigt den Zug-Verlauf mit 320 Teilnehmer­n vom Grabbeplat­z aus durch die Altstadt und über die Heine-Allee sowie die Mühlenstra­ße zurück zum Ausgangspu­nkt, wo die Demo gegen 18 Uhr enden sollte.

Die Polizei sagt aber auch, dass schon länger Stauproble­me bei der Ausfahrt aus dem Parkhaus bekannt sind. Auch IDR-Vorstand Manfred Kornfeld bestätigt, dass bei Veranstalt­ungen etwa in der Oper Wartezeite­n von einer Stunde auftreten könnten. „Das hat aber nichts mit dem Parkhaus zu tun.“Vor allem die Ampelschal­tung vom Grabbeplat­z zur Heine-Allee lasse nur wenige Autos links abbiegen. Man wolle die Mail zum Anlass nehmen, Gespräche mit Stadt und Polizei zu suchen. Kornfeld betont zudem, dass das Parkhaus „technisch voll und ganz in Ordnung“sei. Allerdings gebe es Sanierungs­bedarf. Die Miteigentü­mer Land und Stadt müssten an einen Tisch finden.

Auf Stauopfer Wolfgang K., der für die Wartezeit auch noch Gebühren von sechs Euro zahlen musste, wolle man zugehen. Kornfeld: „Wir werden ihm entgegen kommen.“

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FOTO: OLIVER WIEGAND Die Ausfahrt aus dem Parkhaus unter dem Grabbeplat­z an der Neubrückst­raße kann schon mal zur Geduldspro­be werden.

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