Capio Klinik vergibt Termine digital
Fast ein Drittel der Patienten nutzen bereits das Buchungssystem. Es hat viel Vorteile – für Klinik und Kunden. Deshalb sollte es in ganz Nordrhein-Westfalen eingeführt werden, findet Verwaltungsdirektor Olaf Tkotsch.
HILDEN Beinahe täglich ändern sich die Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie. Das setzt auch das Gesundheitssystem unter einen enormen Druck. Möglichkeiten, diesen Druck zu verringern, sollten daher schnell in Kliniken und Arztpraxen Anwendung finden. Umso überraschender ist es, dass die Möglichkeit einer digitalen Terminvergabe gleichsam ein Alleinstellungsmerkmal für die Hildener Capio Klinik im Park ist. Das renommierte Venenzentrum hat mit der Plattform Doctolib bislang gute Erfahrungen gemacht. Gerade in der Corona-Zeit hat sie sich besonders bewährt.
„Es ist eine in Frankreich entwickelte Software, mit der unsere Kollegen dort sehr zufrieden waren. Und deshalb wollte ich sie auch hier bei uns haben“, sagt Verwaltungsdirektor Olaf Tkotsch, der klar von den Vorteilen der medizinischen Terminplattform überzeugt ist. Wann immer es gerade zeitlich passt, könne auch mobil, also über Tablet und Smartphone, ein Klinik- oder Arzttermin mit einem angeschlossenen medizinischen Versorgungszentrum vereinbart werden. „Früher kam es vielen Patienten gerade am Wochenende in den Sinn, sich um einen Untersuchungstermin zu kümmern. Dann standen am Montag zwischen 11 und 13 Uhr die Telefone nicht still. Da hätte ich häufig zusätzliches Personal allein für den Telefonservice einstellen müssen“, erzählt Tkotsch.
Seitdem jeder Arzttermin online (www.venen.nrw) gebucht werden kann, sei dieser Vorgang entschieden entspannter geworden. Über Doctolib können der Patient oder die Patientin rund um die Uhr, sieben Tage die Woche online sehen, welche Termine für die gewünschte Untersuchung frei sind. Da bei der Anfrage auch einige standardisierte Fragen beantwortet werden müssen, wird das angebotene Zeitfenster entsprechend groß gewählt. Die Klinik kann zudem dafür sorgen, dass gegebenenfalls benötigte Apparate zur Verfügung stehen. Mittels einer SMS werden die
Patienten an den gebuchten Termin erinnert.
Natürlich können die einmal gebuchten Termine auch abgesagt oder verschoben werden. Das macht die Handhabung der Plattform noch komfortabler. „Aber auch für unseren Service ist es ein Vorteil, denn wir können unter Umständen den Patienten frühzeitig absagen, falls es bei uns Schwierigkeiten gibt. Niemand muss vergeblich anreisen, was allen Beteiligten Ärger erspart“, sagt Olaf Tkotsch.
Was beispielsweise während der Corona-Freibad-Saison häufiger vorgekommen ist, dass nämlich gebuchte Schwimmzeiten nicht wahrgenommen wurden, kann bei Doctolib nicht passieren. „Wer mehrmals gebuchte Termine nicht wahrnimmt, bekommt zunächst eine Mahnung und wird bei weiteren Verstößen vom Buchungssystem ausgeschlossen“, erklärt Tkotsch. Der Erfolg des digitalen Terminbuchungssystem lässt sich bereits an seiner Frequentierung ablesen. „Eine Nutzung von 10 bis 15 Prozent sei schon gut, hatte uns anfangs der Hersteller gesagt. Aber längst liegen wir bei 30 Prozent“, freut sich der Verwaltungsdirektor und spricht sich dafür aus, dass dieses System zum Wohle der Patienten flächendeckend eingeführt wird.
Die Capio Klinik im Park gehört zu den führenden Venenkliniken Deutschlands. Jährlich werden im Venenzentrum Nordrhein-Westfalen rund 20.000 Patienten ambulant behandelt und 6000 Operationen durchgeführt.