Bäder verbessern Buchungssystem
Die städtische Bädergesellschaft reagiert mit einer Neuregelung auf den Frust der Düsseldorfer Schwimmer über die coronabedingte Anmeldepflicht. Ab heute können Badezeiten schon ab 21 Uhr gebucht werden.
DÜSSELDORF Die Corona-Pandemie stellt die Nerven der Düsseldorfer Schwimmer auf eine harte Probe. Grund sind die Zeitfenster, für die sich die Nutzer der städtischen Bäder online anmelden müssen. Drei Tage im Voraus ist das möglich, und: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Das führt nicht selten zu Frust – quer durch alle Generationen.
Die Ausgangslage
Grund für das neuartige Reservierungssystem mit jeweils zwei oder drei Zeitfenstern (Slots), zu denen Badegäste kommen dürfen, ist die coronabedingt deutlich reduzierte Besucherzahl. So werden beispielsweise im Düsselstrand pro Slot nur zwischen 180 und 200 Menschen eingelassen. „Weil wir sicherstellen müssen, dass Abstands- und Auslastungsregeln im Umkleidebereich und in den Becken jederzeit eingehalten werden“, sagt Lena Eich, Sprecherin der Bädergesellschaft. Je nach Anzahl der Zeitfenster können so pro Tag zwischen 400 und 600 Besucher das beliebte Freizeitbad besuchen. Zum Vergleich: An Spitzentagen (Ferien, schlechtes Wetter) konnten vor der Corona-Pandemie bis zu 1600 Menschen pro Tag in das Bad.
Die Folgen Die Vorschläge
Viele, die sich über zahlreiche versäumte Schwimmtage ärgern, fordern eine Neu-Justierung des Systems. Ihre Kritik: Es kostet derzeit nichts, die einmal gemachte Online-Reservierung verfallen zu lassen. Denn dieser Vorgang und der Kauf des eigentlichen Tickets seien in den Düsseldorfer Bädern voneinander entkoppelt. Mit der Folge, dass am Ende die Bäder leerer blieben als sie eigentlich sein müssten. „Ich fände es gut, wenn man den
Eintritt gleich mit der Reservierung zahlen müsste, es würde die Verbindlichkeit der Buchung deutlich erhöhen“, sagt Laura Schmiedel.
Die Konsequenzen
Die Bädergesellschaft reagiert auf den Frust und die Anregungen ihrer Kunden. „Wir werden den Start der Vorab-Buchungen im Internet um Mitternacht abschaffen“, sagt Eich. So lange wach zu bleiben, sei für viele Bürger eine Zumutung. Stattdessen werde die
Buchung ab Freitag, 16. Oktober, für die nächstfolgenden drei Tage künftig bereits ab 21 Uhr des davor liegenden Tages möglich sein. Wer also für einen Sonntag buchen will, soll das künftig bereits mittwochs um 21 Uhr können. Der neue Modus gilt für alle städtischen Bäder.
Auch den Vorschlag, Ticketkaufund Online-Reservierung zu koppeln, will die Gesellschaft umsetzen. Im Sommer 2021 soll es soweit sein. Das Ganze werde derzeit mit dem Betreiber des Bäder-Kassensystems entwickelt. „Es ist technisch anspruchsvoll, weil wir ein halbes Dutzend Ermäßigungen – vom Düsselpass bis zu Rabatten für Schüler – einpflegen müssen“, sagt Eich. Dass es noch so lange dauert, hält die Sprecherin für vertretbar. „Im Sommer verfielen in den Freibädern bis zu 30 Prozent der Reservierungen ungenutzt, in den Hallenbädern sind es aber zur zwischen zehn und maximal 20 Prozent.“