Neue Massentests in Altenheimen
Die neue Strategie des Bundes konzentriert sich stärker auf Risikogruppen.
BERLIN (jaco/maxi) Seit Donnerstag gilt die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bereits angekündigte, neue nationale Teststrategie. Ziel ist es nun, mithilfe von Massentests in Alten- und Pflegeheimen den Fokus stärker auf die Risikogruppen zu legen. Dies soll unter anderem mit dem Einsatz von Antigen-Schnelltests gelingen. Bei dieser vergleichsweise noch jungen Untersuchungsmethode wird das Virusprotein direkt innerhalb weniger Minuten nachgewiesen. Deswegen kämen derlei Tests besonders für Besucher, Beschäftigte, Bewohner und Patienten von Pflegeheimen und Krankenhäuser und anderen medizinischen Einrichtungen infrage, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.
Die neue Testmethode soll allerdings nicht die herkömmliche Testung mithilfe der Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) ersetzen. Die PCR gilt weiter als Goldstandard für die breite Bevölkerung. Zudem sind die Trennschärfe und die Empfindlichkeit
von Antigentests noch nicht ausreichend untersucht. Bei hoher Viruslast schlagen Antigentests häufig sicher an, bei niedriger Viruslast dagegen seltener. Sie eignen sich daher vor allem dort, wo vornehmlich akute Fälle auftreten.
Anspruch auf einen bezahlten Schnelltest haben symptomatische Patienten oder Menschen, die Kontakt mit einem Corona-Fall hatten. In medizinischen Einrichtungen und Altenheimen werden die Kosten grundsätzlich übernommen.
Die zur Reisesaison eingeführte Regelung, dass sich Rückkehrer aus einem ausländischen Risikogebiet testen lassen müssen und dies bezahlt bekommen, ist mit der Neuregelung ausgelaufen. Ab dem 8. November gilt für alle Rückkehrer aus Regionen, die als Risikogebiet eingestuft werden, eine Pflichtquarantäne von zehn Tagen.
Schnelltests auf das Coronavirus könnten grundsätzlich auch in den Apotheken erhältlich sein, sagt Armin Hoffmann, Präsident der Apothekerkammer Nordrhein: „Neben der Qualität der Tests wird durch die fachkundige Beratung des pharmazeutischen Personals in der Apotheke vor Ort die richtige Anwendung sichergestellt.“Bisher sind Apotheken nicht Teil des Testsystems.