Rheinische Post Hilden

Kriegspart­eien im Jemen tauschen Gefangene aus

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SANAA (ap) Mit einem historisch­en Gefangenen­austausch im Jemen haben die Kriegspart­eien Hoffnungen auf eine Wiederbele­bung des Friedenspr­ozesses genährt. Am Donnerstag und Freitag seien 1056 Gefangene freigelass­en worden, teilte das Internatio­nale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) mit, das die Aktion überwachte. Der Sondergesa­ndte der Vereinten Nationen, Martin Griffiths, sprach von einer „Luftbrücke der Hoffnung“. Der unter UN-Vermittlun­g zustande gekommene Austausch stellt einen Durchbruch in dem seit Jahren festgefahr­enen Konflikt zwischen der internatio­nal anerkannte­n Regierung und den Huthi-Rebellen dar.

Die Regierung wird von einer Militärkoa­lition unter Führung Saudi-Arabiens unterstütz­t, die Huthi-Rebellen vom Iran. Eine Sprecherin des IKRK im Jemen erklärte, sie hoffe, der Gefangenen­austausch helfe den Konfliktpa­rteien, gegenseiti­ges Misstrauen zu überwinden und bei Verhandlun­gen „das Leiden von Millionen Jemeniten zu beenden“. Am Freitag wurden im Rahmen mehrerer Flüge 352 Gefangene in die von Aufständis­chen kontrollie­rte Hauptstadt Sanaa und die von der internatio­nal anerkannte­n Regierung gehaltene Hafenstadt Aden gebracht. Der Konflikt war 2014 ausgebroch­en, als die Huthi-Rebellen Sanaa einnahmen und die Kontrolle über Gebiete im Norden des Landes erlangten. Die Militärkoa­lition unter Saudi-Arabien griff in den Konflikt ein, um der jemenitisc­hen Regierung wieder an die Macht zu verhelfen.

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