Rheinische Post Hilden

Dürens Amateure „auf Wolke sieben“

Die Amateur-Kicker erlebten im Pokalspiel in München einen unvergessl­ichen Abend.

- VON HOLGER SCHMIDT UND KLAUS BERGMANN

MÜNCHEN/DÜREN (dpa) Auch nach dem Schlusspfi­ff verlangten die Amateure des 1. FC Düren den Weltstars des FC Bayern alles ab. Ex-Weltmeiste­r Thomas Müller hatte sein Spiel-Shirt nach dem 3:0 (2:0) des Champions-League-Siegers im DFB-Pokal schon dem Dürener Kapitän Phillipp Simon gegeben, als ihn Abwehrspie­ler Mario Weber während eines gemeinsame­n Sky-Interviews auch etwas schüchtern um einen Trikot-Tausch bat. Müller holte noch ein zweites Trikot, tauschte es mit Bayern-Fan Weber, der es überzog und stolz ein Selfie mit Bayern-Coach Hansi Flick machte.

Doch nicht nur Trikots gab es von den Bayern an diesem für die Fünftliga-Kicker unvergessl­ichen Abend, sondern auch viel Lob. „Das hat von der ersten bis zur letzten Minute nicht nach fünfter Liga ausgesehen“, sagte Müller. „Sie haben das sehr gut gemacht. Kompliment“, sagte Flick. Und der frühere Bayern-Kapitän Stefan Effenberg lobte als Sport1-Experte: „Das war eine klasse Leistung. Leidenscha­ft pur.

Sie haben sehr viele Sympathien gewonnen.“

Dürens Präsident Wolfgang Spelthahn saugte all die Kompliment­e in sich auf und platzte fast vor Stolz. „Ich habe noch bis tief in die Nacht Kommentare gelesen“, sagte Spelthahn am Freitagmor­gen der Deutschen Presse-Agentur: „Wir kamen sehr gut weg. Sogar aus den USA, wo das Spiel auch zu sehen war, gab es positive Rückmeldun­gen.“

Auch für den 57-Jährigen, der nach eigener Auskunft „seit 55 Jahren Bayern-Fan ist und seit 35 Jahren Mitglied“, war es ein unvergessl­icher Abend. „Ich war schon einige

Male in der Allianz Arena gewesen. Aber ich habe noch nie im Ehrengast-Bereich gesessen“, sagte der Landrat des Kreis Düren, der im Spielschal beider Vereine zwischen den Bayern-Bossen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß saß und mit ihnen scherzte. „Ich habe mich ertappt, dass ich fast bei den Bayern-Toren gejubelt hätte“, sagte Spelthahn lachend: „Ich habe mich zwar zusammenge­rissen. Aber ich habe mich auch für Choupo-Moting gefreut, dass er so einen guten Einstand hatte.“Der Neuzugang aus Paris erzielte zwei der drei Tore.

Und da Rummenigge den Dürenern als Ausgleich für das entgangene Heimrecht ein Freundscha­ftsspiel zur Eröffnung der neuen Dürener Arena in knapp zwei Jahren in Aussicht stellte, galt auch für Spelthahn das, was er über seine Spieler erzählte. „Sie haben alles in sich aufgesaugt und schweben auf Wolke sieben“, sagte der Präsident. Die Aufgabe sei es jetzt, „dieses besondere Ereignis in positive Energie umzuwandel­n und behutsam in den Alltag zu finden. Damit wir unser Ziel, den Aufstieg in die Regionalli­ga, durch dieses unvergessl­iche Sonder-Ereignis nicht gefährden.“

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FOTO: DPA Bayerns Jamal Musiala (l.) und Dürens Marvin Störmann.

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