Die Tücke mit dem Saisonstart
Fortuna ist mit ihrem etwas holprigen Start in die Saison in bester Gesellschaft. Ein Blick auf die vergangenen zehn Spielzeiten zeigt, dass sich die Absteiger oft schwer taten an den ersten fünf Spieltagen in der Zweitklassigkeit.
Den Saisonstart hatte man sich bei Fortuna anders vorgestellt. Mit einem Sieg gegen Würzburg und zwei Auswärtsniederlagen in Hamburg und in Kiel finden sich die Düsseldorfer vor dem Heimspiel gegen Jahn Regensburg (Sonntag, 13.30 Uhr) auf Rang 14 wieder, einen Platz vor Mitabsteiger Paderborn, der vor dem vierten Spieltag noch sieglos ist.
Mit dem mäßigen Start gesellen sie sich statistisch zu einem Großteil
der Bundesliga-Absteiger in den vergangenen zehn Jahren. Seit die Fortuna 2009 die Rückkehr in die Zweite Liga geschafft hat, gelang lediglich sechs der 23 Absteiger der sofortige Wiederaufstieg. Die Berliner Hertha schaffte das Kunststück gleich zweimal, als sie in den Spielzeiten 2010/11 und 2012/13 jeweils als Zweitligameister ins Oberhaus zurückkehrte. Der VfL Bochum, der 1.FC Kaiserslautern und die Spielvereinigung Greuther Fürth scheiterten hingegen auf dramatische Art und Weise in der Relegation.
Während für Zweitligaverhältnisse große Namen wie Eintracht Frankfurt in der Düsseldorfer Aufstiegssaison 2011/12 oder der SC Freiburg 2015/16 ihrer Favoritenrolle direkt zu Beginn gerecht wurden, kommen viele Vereine mit einer durchschnittlichen Bilanz aus Siegen, Unentschieden und Niederlagen daher. So ergeht es derzeit auch der Fortuna. Der weitere Saisonverlauf dieser Klubs war dann aber sehr unterschiedlich. Der 1.FC Nürnberg legte in der vergangenen Saison mit Platz neun und sieben Punkten aus den ersten fünf Spielen einen passablen Auftakt hin, rutschte dann aber bis auf den Relegationsrang 16 ab und konnte sich dort erst durch ein Tor in der Nachspielzeit im Rückspiel retten. Wie es andersherum geht, zeigte der VfL Bochum, der sich 2010/11 vom elften Platz mit sechs Punkten zu Beginn auf den dritten Platz vorarbeiten konnte.
Die im Vergleich zum VfB Stuttgart oder dem Hamburger Sportverein finanzschwächeren Absteiger neigten allerdings nicht zu großen Sprüngen in der Tabelle. Bei fast der Hälfte aller ehemaligen Bundesligisten der vergangenen zehn Jahre reichte es in der folgenden Saison nur zum gesicherten Mittelfeld zwischen Rang sechs und zwölf. Gegenbeispiel: der SC Paderborn, der 2016 nach einem verpatzten Start mit vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen den direkten Gang in die Dritte Liga antreten musste.
Solche Fälle blieben aber die Ausnahme, denn normalerweise können sich Bundesliga-Absteiger trotz so mancher Stotterstarts in der oberen Tabellenhälfte etablieren. Das galt bislang auch für die Fortuna. Nach ihrem Abstieg 2013 konnte sie sich in einer unruhigen Spielzeit mit drei verschiedenen Trainern noch vom elften auf den sechsten Rang verbessern.
Insgesamt fällt beim Blick auf die vergangenen Spielzeiten auf, dass sich die Flingerner bis auf 2014/15 jedes Mal nach den ersten fünf Spieltagen steigerten. Nun erwarten die Fans also zwei wegweisende Spiele gegen Regensburg und in Hannover, nach denen sich eine erste Tendenz für die Saison zeigen wird.