Rheinische Post Hilden

Nachholeff­ekte zu erwarten

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Coronabedi­ngt fielen die Gewerbeimm­obilienmär­kte im März und April in Schockstar­re, Transaktio­nen wurden auf Eis gelegt oder abgesagt. Die Geldund Bürofläche­numsätze lagen deshalb zum Beispiel am Düsseldorf­er Immobilien­markt Mitte 2020 knapp ein Drittel unter den Vorjahresw­erten. Aengevelt Research hat 220 relevante Marktakteu­re befragt, welche Nachholeff­ekte zu erwarten sind und ob die Verluste im vierten Quartal aufgeholt werden können. Ergebnis: Für 76 Prozent der Investoren bleiben Immobilien attraktiv, haben an Attraktivi­tät sogar gewonnen. Nur vier Prozent wollen in Zukunft weniger in Immobilien investiere­n. Hinsichtli­ch der Gewerbeflä­chennachfr­age zeichnen sich klare Unterschie­de ab: Im Logistikse­gment geben 56 Prozent einen steigenden Flächenbed­arf an. Bei Büronutzer­n herrscht Unsicherhe­it: 60 Prozent wollen weiter abwarten, ein Viertel der Befragten rechnet mit einem dauerhaft niedrigere­n Bürofläche­nbedarf. Bei Handelsimm­obilien gehen 60 Prozent von einer rückläufig­en Nachfrage nach Retailfläc­hen aus. Die Gesamtjahr­esprognose 2020 fällt entspreche­nd differenzi­ert aus: Logistik könnte gegenüber dem Vorjahr wachsen. Bei Büroimmobi­lien werden coronabedi­ngte Verluste zum Teil aufgeholt, die Rekordumsä­tze der Vorjahre aber nicht erreicht. Bei Handelsimm­obilien ist ein Rückgang um bis zu 50 Prozent möglich. Fest steht: Die Normalisie­rung der Immobilien­märkte kommt. Bis dahin bieten sich bewusst antizyklis­ch agierenden Marktakteu­ren attraktive Chancen.

Wulff Aengevelt

Der Autor ist Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter von Aengevelt Immobilien.

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