Werkself widmet Arias den Sieg
Beim 1:0 in Mainz erzielt Lucas Alario das erlösende Tor für Bayer Leverkusen.
MAINZ Kaum war er da, war er auch schon wieder fort. Nach nur einer Partie für Bayer Leverkusen verletzte sich Leihspieler Santiago Arias im WM-Qualifikationsspiel seiner Kolumbianer gegen Venezuela schwer, brach sich das linke Wadenbein, riss sich das Syndesmoseband und zog sich weitere Bänderverletzungen im Sprunggelenk zu. Mindestens ein halbes Jahr fällt der von Atlético Madrid unters Bayer-Kreuz gewechselte und inzwischen operierte Profi aus. Die Schwere der Verletzung ging auch den Spielern der Werkself nahe. Sie widmeten den ersten Sieg der Saison bei kriselnden Mainzern (1:0) ihrem neuestem Mitspieler.
„Wir haben diesen Sieg auch für Santiago eingefahren“, sagte Stürmer Lucas Alario. Die Verletzung sei „ein harter Schlag“für den 28-jährigen Rechtsverteidiger, „aber auch für die gesamte Mannschaft. Hoffentlich hilft ihm unser Sieg auf seinem langen Weg zurück. Wir alle drücken die Daumen.“Mit seinem Kopfballtreffer nach 30 Minuten hatte der argentinische Nationalspieler selbst maßgeblich dazu beigetragen, seinem südamerikanischen Mannschaftskollegen eine Freude zu bereiten.
In der ersten Halbzeit dominierte der Werksklub das Spielgeschehen. Mit Ausnahme eines Distanzschusses von Leon Bailey (7.) strahlte Bayer 04 dabei allerdings kaum Gefahr aus. Es fehlten schlicht die Ideen, um das Team des ehemaligen Co-Trainers der Werkself, Jan-Moritz Lichte, in Bedrängnis zu bringen. Nadiem Amiri und Kerem Demirbay blieben abermals blass, die Flügelstürmer Moussa Diaby und Bailey verzettelten sich häufig in Einzelaktionen.
So bedurfte es eines Eckstoßes und der Durchsetzungskraft Alarios, um den erlösenden Führungsund Siegtreffer zu erzielen.
„Wir sind sehr glücklich, dass wir nach drei Unentschieden gewonnen haben“, betonte Leverkusens Trainer Peter Bosz. „Das war nicht einfach, aber weil wir sehr kontrolliert gespielt haben, am Ende doch verdient.“Sein Gegenüber sah das anders und erklärte, dass eine Punkteteilung wohl für beide Seiten in Ordnung gegangen wäre.
Vielleicht hätte Mainz sogar tatsächlich noch den Ausgleich geschafft – wäre nicht der Videoschiedsrichter gewesen. Der sorgte schließlich dafür, dass der Unparteiische Bastian Dankert einen gegen Leverkusens Edmond Tapsoba ausgesprochenen Platzverweis annullierte (78.). Der Gefoulte Mainzer Karim Onisiwo stand zuvor im Abseits. In Überzahl wäre für die nun weiter sieg- und punktlosen Mainzer in der Schlussphase eventuell noch etwas möglich gewesen.
Am Donnerstag (18.55 Uhr) geht’s für Bayer 04 nun in der Europa League weiter. Der erste Gegner heißt OGC Nizza.