Rheinische Post Hilden

Leistung in Essen macht Turu Mut

Der Oberligist tut sich in dieser Saison bisher schwer. Der Sieg vom Wochenende verschafft den Oberbilker­n aber etwas Luft.

- VON MANFRED JOHANN

DÜSSELDORF Als Schiedsric­hterin Isabel Steinke nach 94 Minuten die Oberliga-Partie zwischen SchwarzWei­ß Essen und Turu abpfiff, wirkte Turus Saban Ferati erst einmal nicht wie der Kapitän, dessen Mannschaft mit 3:2 gewonnen und damit drei ganz wichtige Punkte geholt hatte. Sichtlich erschöpft verließ Turus Mannschaft­sführer den Rasen des Uhlenkrug-Stadions. Die Freude über den Sieg und die Punkte, die Turu etwas Luft zu den letzten Tabellenpl­ätzen verschafft­en, kam beim 30-Jährigen, der im siebten Jahr das Trikot der Oberbilker trägt, vermutlich erst später.

Es war auch nicht nur die körperlich­e Anstrengun­g, die im Spiel in Essen für ihn und seine Mannschaft­skameraden groß gewesen war. Mit erst vier Punkten auf dem Konto und zudem fünf Niederlage­n, darunter zuletzt das deklassier­ende 0:8 gegen den FC Bocholt, war auch die psychische Anspannung bei allen Aktiven aus Düsseldorf sehr groß gewesen. Sowohl körperlich­e als auch mentale Belastung dürften dann in der letzten Viertelstu­nde in Essen noch angewachse­n sein, als die

Hausherren den 3:0-Vorsprung der Gäste noch auf 2:3 verkürzten und nahe am Unentschie­den waren.

Turus Vorsitzend­er Manuel Rey hatte im Vorfeld der Begegnung noch versucht, die um die Zukunft der Turu besorgten Gemüter einiger Fans zu beruhigen. „Wir hatten aus den letzten drei Spielen einen Sieg geholt, einmal verloren und einmal unentschie­den gespielt. Und das zumeist gegen Gegner, die als stärker als wir eingestuft werden mussten. So schlecht war die Bilanz also gar nicht“, hatte er gesagt. Tatsächlic­h wird es so sein, dass Turu in den letzten sechs Spielen der Hin- und Rückrunde gegen Mannschaft­en spielen wird, die man zu den schwächere­n der Liga zählt. Rey sieht darin aber auch einen möglichen Nachteil für Turu. „Wenn die Saison wegen der Corona-Pandemie nicht zu Ende gespielt werden kann und abgebroche­n wird, fehlen uns gerade diese für uns „machbaren“Duelle“, sorgt er sich.

Berechtigt­e Sorgen über einen möglichen Abstiegs der Turu, die seit der Spielzeit 2004/05 in der höchsten Amateurkla­sse beheimatet ist, nach einer kompletten Saison mit 46 Partien macht er sich hingegen nicht. „Aber bei unserem Etat und unserer personelle­n Lage rechne ich realistisc­h deshalb zwar mit einem Tabellenpl­atz im unteren Tabellendr­ittel, aber nicht mit einem Platz auf einem Abstiegsra­ng“, räumt er ein.

Bevor Turu am Wochenende mit dem SSVg Velbert auf ein weiteres Spitzentea­m trifft, empfängt man am Mittwoch (19.30 Uhr) mit dem Tabellenle­tzten und Aufsteiger FC Mönchengla­dbach eine Mannschaft, gegen die unbedingt weitere Punkte geholt werden sollten. Trainer Francisco Carrasco ist guten Mutes, dass das mit dem gleichen Schwung wie 75 Minuten lang in Essen gelingen kann. „Besonders die Rückkehr von Toni Munoz im Mittelfeld und Lukas Reitz in der Abwehr hat uns im Spiel gegen Schwarz-Weiß gut getan“, begründet er das. Aber Vorsicht ist geboten, denn Mönchengla­dbach hat die vergangene Begegnung gegen Ratingen mit 2:11 ähnlich hoch verloren wie Turu ihre Partie gegen Bocholt eine Woche vor dem siegreiche­n Auswärtssp­iel in Essen.

Nicht mehr im Kader der Turu ist Donald Bogdani. Der 20-Jährige ist zurück nach Griechenla­nd gekehrt.

 ?? FOTO: HORSTMÜLLE­R ?? Turus Kapitän Saban Ferati führte sein Team zum knappen Sieg gegen Schwarz-Weiß Essen.
FOTO: HORSTMÜLLE­R Turus Kapitän Saban Ferati führte sein Team zum knappen Sieg gegen Schwarz-Weiß Essen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany