Rheinische Post Hilden

Verwirrung um Neubau in Oberbilk

Bezirksver­tretung 3 lehnt geplantes Bauvorhabe­n mit 124 Mikroappar­tements ab.

-

OBERBILK (arc) Die Vorlage der Verwaltung zu einem Wohnungsba­uvorhaben an der Emmastraße 24a in Oberbilk sorgte jetzt in der Bezirksver­tretung 3 einigermaß­en für Verwirrung bei den Politikern. Ein Investor plant dort die Errichtung eines fünfgescho­ssigen Wohngebäud­es mit einer Tiefgarage. Gegenwärti­g befindet sich ein seit Jahren leerstehen­der Gewerbebau im nördlichen Grundstück­sbereich, dieser soll zuvor beseitigt werden. Der Neubau würde die bestehende Blockrandb­ebauung parallel zum Bahndamm fortsetzen, im Innenberei­ch soll ein begrünter Aufenthalt­sbereich zur gemeinscha­ftlichen Nutzung zur Verfügung gestellt werden. So weit, so gut.

Doch dann kommt’s: „Durch den Neubau entstehen circa 124 Appartemen­ts“, heißt es weiter in dem Beschlussv­orschlag. Das klingt natürlich nach Mikroappar­tements, und die sind in Zeiten von mangelndem bezahlbare­n Wohnraum alles andere als beliebt in der Politik. Doch grundsätzl­ich soll auch keinem Investor vor den Kopf gestoßen werden, und so suchte man im Vorfeld der Sitzung das Gespräch mit dem Bauherrn – und konnte ihn offenbar überzeugen. Er sei doch bereit gewesen, die Anzahl der Wohnungen zu halbieren, glaubte sich Wolfgang Müller (CDU) nicht als einziger zu erinnern, denn auch Parteikoll­ege Walter Schmidt meinte: „So können wir der Vorlage nicht zustimmen, es hat vor 14 Tagen ein Gespräch mit dem Investor gegeben, und er hat eingelenkt.“Warum das nun so gar nicht Eingang in die Beschlussv­orlage gefunden hatte, konnte auch die Verwaltung nicht so recht erklären, dass sich die Anzahl der Wohnungen später immer noch relativier­en ließe, konnte die Politiker hingegen nicht beruhigen. „Wenn wir das einmal erlauben, ist der Projektent­wickler später frei in seiner Entscheidu­ng, wie viele Wohnungen er wirklich realisiert“, sagte Bezirksbür­germeister Marko Siegesmund (SPD). Der Grüne Dietmar Wolf meldete daraufhin Beratungsb­edarf an – in der Hoffnung, dass sich offene Fragen bis zur nächsten Sitzung im November klären lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany