Appell: Freiwillig Maske in der Fußgängerzone
In Gruiten werden in diesen Tagen die Weichen für einen Weihnachtsmarkt gestellt. In Hilden wurde er abgesagt.
HILDEN/HAAN (pc/cis) In vielen Städten im Land müssen jetzt auch in bestimmten Bereichen im Freien Schutzmasken getragen werden. Das sieht die neue Schutzverordnung vor. Mit 2200 Metern Länge hat Hilden die mit Abstand längste Fußgängerzone in der Region. Zum Vergleich: die in Langenfeld ist nur 500 Meter lang, Ratingen kommt auf 750 Meter. 115 Geschäften bieten in der Hildener Fußgängerzone ihre Waren an. Hilden ist die Einkaufsstadt Nummer eins im Kreis mit der höchsten Zentralitätsziffer (127). Sie bedeutet: Hilden schöpft nicht nur die Kaufkraft seiner Einwohner aus (100), sondern zieht darüber hinaus auch noch 27 Prozent Kaufkraft zusätzlich aus dem Umland an. Zum Vergleich: Düsseldorf hat eine Zentralität von 119, Haan von 92.
Die Königsallee ist Düsseldorfs prominenteste Einkaufsmeile. Dort gilt jetzt für Passanten auch im Freien Maskenpflicht. In der Hildener
Fußgängerzone nicht. Warum ist das so? „Wir hätten uns eine Maskenpflicht für die Fußgängerzone werktags von 10 bis 18 Uhr gewünscht“, erklärt Michael Siebert, Leiter des Hildener Krisenstabs: „Die Stadt Hilden
kann das aber nicht anordnen. Zuständig ist der Kreis Mettmann, der das wiederum mit dem Land abstimmen muss.“In der Gefährdungsstufe 2 gilt Maskenpflicht im Kreis nur für Wochen-, Trödel- und
Flohmärkte. „Ich fände es gut, wenn Besucher der Hildener Fußgängerzone freiwillig Schutzmaske tragen, überall da, wo man dicht zusammen kommt“, appelliert der Leiter des Krisenstabs an das persönliche Verantwortungsbewusstsein jedes Bürgers: „Das würde auch der örtliche Einzelhandel begrüßen.“Jeder könne durch sein umsichtiges Verhalten dazu beitragen, einen weiteren Anstieg der Neuinfektionen und einen örtlichen Shut down zu vermeiden.
Und was sagt der Kreis Mettmann dazu? Derzeit gibt es keine neuen Außenbereiche im Kreisgebiet, die so stark frequentiert werden, dass eine Maskenpflicht aktuell notwendig ist, sagt eine Kreis-Sprecherin.
In Gruiten werden in diesen Tagen sogar bereits die Weichen für einen Weihnachtsmarkt gestellt (in Hilden wurden er wegen der Corona-Pandemie abgesagt). Jürgen Kloft, Veranstalter des beliebten Weihnachtsdorfs, hat am Mittwochmorgen
sein Hygienekonzept bei der Stadt Haan eingereicht – und er ist zuversichtlich, das Ganze auch genehmigt zu bekommen. „Wir wollen – ähnlich, wie es die Veranstalter des ,Haaner Freizeit Spaß’ auf dem Ostermann-Gelände getan haben – auch bei uns im Dorf das Festgelände absperren“, berichtet Kloft. Der Eingang erfolge am „Haus am Quall“, der Ausgang befinde sich auf der gegenüberliegenden Seite: „So können wir genau sicherstellen, wer die Anwesenheitsliste ausfüllt, und gleichzeitig den Zugang begrenzen.“In Gerresheim hat Kloft gerade eine Genehmigung für einen Weihnachtsmarkt mit 200 Besuchern als Obergrenze bekommen. Doch er sagt, in Gruiten sei das Gelände deutlich größer, „wir können also auch mehr Abstände zwischen den einzelnen Buden garantieren“. Das letzte Wort hat in diesem Zusammenhang allerdings noch das Haaner Ordnungsamt.