Stadtbezirk 2
keine gute Verbindung mehr hatten an den Hauptbahnhof und die Innenstadt.
Jedenfalls führte ihr dauerhafter Kampf um den Erhalt der 708 dazu, dass die bis heute noch auf den Schienen zwischen Mörsenbroich und Unterbilk unterwegs ist. Zuerst gab es eine Probezeit, und auch wenn die Rheinbahn nie überzeugt war von der Linie, so blieb sie nach der Probezeit bestehen. Wenn auch nicht in dem Takt, wie sie einst gefahren ist.
Und das kritisiert die Politik seitdem immer wieder. Denn die Linie 708 ist mehr als nur die Verbindung zwischen Hauptbahnhof
stehen die Bahnen still. Schon als über die ersatzlose Streichung der Linie nachgedacht wurde, gab es das Tanzhaus in der Nähe einer Haltestelle, spätestens mit der Sanierung des Schauspielhauses und dem damit zusammenhängenden Umzug der Kulturstätte an den Hauptbahnhof hätte über eine Änderung des Fahrplans nachgedacht werden sollen.
Inzwischen finden sich in fußläufiger Entfernung einer 708-Haltestelle das neue Kulturzentrum KAP1 mit Zentralbibliothek – eine Million Besucher werden dort jährlich erwartet. Außerdem die neue Bühne des Forum Freies Theater,
das Theatermuseum und verschiedene Kulturtreffpunkte an der Birkenstraße wie die Filmwerkstatt, die Sammlung Philara und der Künstlerverein Onomato. Einrichtungen, die vor allem am Abend und an Wochenenden Programme und Spielpläne haben. Diese Argumente hat Annelies Böcker einmal mehr aufgeschrieben und in einem neuen Antrag zusammengefasst, in dem Verwaltung und Rheinbahn gebeten werden, den Fahrplan entsprechend anzupassen.
Hartnäckig mag das vielleicht sein – manchmal wird Hartnäckigkeit aber belohnt. Zumindest – so heißt es auf Anfrage unserer Redaktion von der Rheinbahn – befasse sich das Verkehrsunternehmen gerade mit der
Linie 708. Bevor es aber Ergebnisse dazu gebe, müsse die Rheinbahn die Stadt in Kenntnis setzen. Das kann alles heißen oder nichts – aber das Thema ist wieder in den Köpfen der Verantwortlichen. Und dazu gehören eben auch jene Menschen, die Umweltspuren einrichten und Autos aus der Stadt verbannen, die den ÖPNV beschleunigen und vor allem ausbauen wollen. Und es auch müssen, sonst wird es nie eine Verkehrswende geben. Das Umdenken der Menschen fängt erst dann an, wenn sie echte Alternativen haben.
Nicole Kampe