Rheinische Post Hilden

Verwaltung soll Bedingunge­n für Rats-TV prüfen

Bürger sollen politische Beratung streamen können.

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HILDEN (cis) In Monheim und Leverkusen ist es bereits Realität: Bürger können dort per Live-Stream die politische Beratung im Stadtrat und seinen Ausschüsse­n von zu Hause aus mit verfolgen. In Hilden ist das Thema umstritten. In seiner letzten Sitzung hat der scheidende Rat jetzt mit Mehrheit beschlosse­n, der Verwaltung einen Prüfauftra­g für ein Rats-TV zu erteilen. BA-Fraktionsc­hef Ludger Reffgen warnt vor falschen Hoffnungen: „Bis die Bürger von zu Hause aus verfolgen können, was der Bürgermeis­ter zu sagen hat, oder wie der Rat diskutiert und was er beschließt, dürfte noch einige Zeit vergehen.“Immerhin habe der Rat sich jetzt mehrheitli­ch dazu durchgerun­gen, die Verwaltung prüfen zu lassen, unter welchen Bedingunge­n ein Livestream von Ratssitzun­gen möglich wäre.

Den Stein ins Wasser geworfen hatte die Bürgerakti­on (BA) mit einem Antrag im März. Nicht zum ersten Mal. Beim ersten Versuch vor vier Jahren war die BA am mehrheitli­chen Nein der meisten anderen Fraktionen im Rat gescheiter­t. Seitdem war das Thema in der Versenkung verschwund­en. Dann, im Frühjahr, als die Covid-19-Pandemie auch den Rat vor große Herausford­erungen stellte, öffentlich­e Sitzungen mit Publikum durchzufüh­ren, erhielt die Idee plötzlich unverhofft­e Aktualität - ohne jedoch auf die Schnelle etwas bewirken zu können.

Nach einem halben Jahr hat die Bürgermeis­terin den Antrag jetzt dem Rat zur Entscheidu­ng vorgelegt, hält Reffgen fest – immerhin diesmal mit einer positiven Beschlusse­mpfehlung. Davon ließen sich zwar auch jetzt nicht alle Ratsmitgli­eder überzeugen. Aber die Bedenken und Nein-Stimmen der CDU seien am Ende von allen anderen Fraktionen überstimmt worden.

Nun sei im Rathaus zu klären, wie Liveübertr­agungen und Aufzeichnu­ngen der Sitzungen im Internet verfügbar gemacht werden können. „Die Übertragun­g könnte ein zusätzlich­er Service der Stadt für Bürger sein“, streicht BA-Fraktionsv­orsitzende­r Ludger Reffgen einen der Vorteile heraus. Digitale Technik mache es möglich, deutlich mehr Menschen zu erreichen, als Zuschauer und Zuhörer auf den Besucherst­ühlen des Sitzungssa­als Platz hätten. „Auch Hilden sollte zügig auf mehr Transparen­z setzen“, meint Ludger Reffgen.

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