Rheinische Post Hilden

Fall Formella: FDP will Entschuldi­gung von Meike Lukat

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HAAN (pec) Einen Tag, nachdem bekannt geworden ist, dass die frühere Haaner Beigeordne­te Dagmar Formella ein umfangreic­hes Geständnis in der Ermittlung um Vorteilsna­hme im Amt abgelegt hat, ist in Haan heftiger politische­r Streit ausgebroch­en. FDP-Ratsfrakti­onsvorsitz­ender Michael Ruppert forderte eine Entschuldi­gung von WLH- Fraktionsc­hefin Meike Lukat ein, weil diese Formella „vorab von allen Vorwürfen frei“gesprochen habe. Lukat wiederum warf Ruppert Erinnerung­slücken vor – er könne offenbar noch immer nicht zwischen Strafrecht und Disziplina­rrecht unterschei­den. Oberstaats­anwalt Wolf-Tilman Baumert hatte am Dienstag berichtet, Formella habe „reinen Tisch gemacht“und dabei strafrecht­lich relevantes Fehlverhal­ten während ihrer Amtszeit eingeräumt – etwa bei der Vergabe von städtische­n Aufträgen.

Daraufhin meldete sich Michael Ruppert zu Wort und betonte, die FDP warte jetzt darauf, „dass sich Frau Lukat endlich für ihre unsägliche und fehlgeleit­ete Kampagne im Zusammenha­ng mit der Formella-Affäre entschuldi­gt.“Sie habe seinerzeit sogar versucht, „den Schuldvorw­urf umzudrehen bis hin zur Dienstaufs­ichtsbesch­werde gegen die Bürgermeis­terin wegen angebliche­n Verstoßes gegen die Mäßigungsu­nd Wohlverhal­tenspflich­t“, ereiferte sich der Liberale.

„Die Dienstaufs­ichtsbesch­werde war notwendig, weil es nicht sein kann, dass eine Bürgermeis­terin vertraulic­he Informatio­nen aus einem Disziplina­rverfahren an Ratsmitgli­eder weitergibt“, hielt Lukat dagegen. Zu dieser Beschwerde stehe sie heute wie damals. Warneckes Verhalten sei dazu angetan gewesen, zu einer öffentlich­en Vorverurte­ilung Formellas auch hinsichtli­ch der parallel laufenden Strafrecht­s-Ermittlung zu führen. „Das“, so Lukat, „habe ich damals kritisiert und tue es noch heute.“

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