Fortuna setzt sich selbst unter Druck
Fortuna hat sich sehr viel Mühe gegeben mit der Formulierung ihres Saisonziels. Grundsätzlich müsse man als Absteiger das Ziel haben, wieder aufzusteigen, heißt es in dem Text, den der Klub Ende der vergangenen Woche als Konsens von Klubführung, Trainern und Mannschaft veröffentlichte – und dann folgen einige gut überlegte Zeilen, die darauf hinweisen, was dafür alles passen müsste. Der große Haken daran: So weit liest niemand mehr.
Nun mag man diese Schwäche der modernen oberflächlichen Gesellschaft beklagen, sogar zu Recht. Nur hätte Fortuna damit rechnen müssen. Wenn in der Fußballwelt der Begriff „Aufstieg“fällt, dann gehen bei den meisten Fans, Gegnern und (elektronischen) Medien die Jalousien schon herunter. Beispiel: der Bezahl-Fernsehsender Sky. Der befasste sich in Person von Yannick Erkenbrecher und Experte Torsten Mattuschka fast nur damit, dass Fortuna ja den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben habe. Die folgenden Einschränkungen, die das Wesen des Textes ausmachen sollten, wurden vernachlässigt.
Zudem wurde stark betont, Fortuna habe ihr Ziel nach Ansicht der anderen Kader benannt. Das haben die Düsseldorfer zwar nur in einem Halbsatz erwähnt und zudem die eigenen Ansprüche stark relativiert. Aber das zeigt nur, dass der Verein besser kein offizielles Ziel an die Öffentlichkeit gebracht hätte. Am Ende zählt ohnehin nur, welches Ziel erreicht wird; nicht, welches man irgendwann einmal ausgegeben hat.