Parteien und Rat tagen in großen Hallen
CDU und Grüne bitten in die Mitsubishi-Electric-Halle, der Stadtrat tagt in der Messe – das wird teuer.
DÜSSELDORF Die Demokratie kostet die Parteien und die Stadt Düsseldorf in Corona-Zeiten mehr als sonst. Das ist erst recht jetzt der Fall, da die Infektionszahlen in die Höhe schnellen. Die Grünen sind dafür ein gutes Beispiel. Kurz nach der Kommunalwahl lud die Partei ihre Mitglieder in das Max-Weber-Berufskolleg an der Suitbertusstraße, rund 120 Grüne diskutierten den Ausgang der Wahl in einer geräumigen Aula. Der Platz dort reicht jedoch nicht aus, wenn es am kommenden Montag darum geht, über das Ergebnis der Sondierungsgespräche zu berichten und zu entscheiden, mit wem Koalitionsverhandlungen für die kommende Stadtregierung geführt werden sollen.
Im Vorstand geht man davon aus, dass es mehr Andrang als bei der letzten Mitgliederversammlung gibt, um die 150 der knapp 1000 Mitglieder dürften kommen. „Vor allem aber müssen wir eine Präsenzveranstaltung machen, da wir die Kandidaten für die Bundestagswahl aufstellen“, sagt Vorstandssprecherin
Paula Elsholz, „das ist uns gesetzlich vorgeschrieben.“Wegen der dramatischen Corona-Lage hätten die Grünen auf die analoge Zusammenkunft gerne verzichtet, aber dies geht nicht. Als die Veranstaltung
vor einigen Wochen geplant wurde, hatte die Partei sogar mit dem Gedanken gespielt, die Versammlung open air durchzuführen, etwa auf dem Turu-Platz, aber diese Idee wurde angesichts fallender Temperaturen und höherer Regenwahrscheinlichkeiten verworfen. Nun bitten die Grünen am Montag in die Mitsubishi-Electric-Halle. Die ist zumindest halbwegs zentral gelegen, viele können mit dem Fahrrad kommen. Dies, die Abstandsregel und die Mundschutzpflicht sollen die Infektionsgefahr gering halten. Am Samstag sind dort bereits die Christdemokraten mit ihrer Vertreterversammlung zu Gast, sie bestimmen ebenfalls, wer für sie bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr antritt. Die Kosten sind beträchtlich, die Hallenmiete liegt bei 8000 Euro. Auch die Castello-Halle wurde geprüft, dort hätte die CDU aber bei gleicher Miete statt 300 nur 200 Einzeltische aufstellen können. Teurer ist der Dome, dort geht es gleich um mehr als 20.000 Euro. Noch tiefer muss die Kämmerin in die Stadtkasse greifen. Wenn der Rat am 5. November im Messe-Congress-Zentrum tagt, dürfte die Rechnung wie bei den letzten Sitzungen knapp 40.000 Euro betragen.