Rheinische Post Hilden

Darum muss die Stadt Corona-Zahlen nachmelden

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DÜSSELDORF (veke) Gebannt verfolgen viele Düsseldorf­er die Entwicklun­g der Corona-Zahlen, die die Stadt täglich veröffentl­icht. Dabei ist es bereits mehrfach vorgekomme­n, dass das Gesundheit­samt die Zahl der aktuell Infizierte­n und die Sieben-Tage-Inzidenz nicht pünktlich gemeldet hat, sondern nachmelden musste, zuletzt am vergangene­n Sonntag. Und auch in Bezug auf die regelmäßig veröffentl­ichten Zahlen tauchen immer wieder Fragen auf.

Die Antworten im Überblick. Nachmeldun­gen Sämtliche Gesundheit­sämter – auch das der Stadt Düsseldorf – übermittel­n die Corona-Zahlen an das Robert Koch-Institut (RKI). Wenn währenddes­sen Serverprob­leme auftreten, wie es in dieser Woche der Fall war, könne es zu vorübergeh­enden Datenverlu­sten kommen, heißt es von der Stadt. Die Daten könnten erst nach Ermittlung der Probleme wieder aktualisie­rt werden. Auch am vergangene­n

Wochenende sei es bei der Abfrage und Zusammenst­ellung der täglichen Corona-Zahlen zu Übertragun­gsfehlern aufgrund technische­r Probleme gekommen. Die Ursache werde derzeit geklärt.

Aktuell Infizierte

Nicht jeder, der mit dem Coronaviru­s infiziert ist, zeigt auch Krankheits­symptome. Vielen stellt sich darum die Frage: Ist die Zahl der aktuell Infizierte­n, die täglich gemeldet wird, also auch die Zahl der Kranken? Nicht unbedingt. Bei Covid-19 handelt es sich um eine meldepflic­htige Erkrankung. Alle Personen, die ein positives Testergebn­is erhalten, werden gemeldet und gelten als aktuell Infizierte. Das heißt aber nicht, dass die Infizierte­n auch Symptome zeigen müssen.

Genesene Offizielle Meldungen, wer sich vom Coronaviru­s wieder erholt hat, gibt es nicht – die Zahlen beruhen immer auf Schätzunge­n. Das Robert-Koch-Institut hat eine 14-Tage-Regel: Wer nach zwei Wochen nicht verstorben ist oder auf eine Intensivst­ation verlegt wurde, gilt in der Statistik als geheilt. Ob Patienten wirklich genesen sind, wird nicht erfragt. Die Stadt Düsseldorf setzt hier zehn Tage an. So kommt es, dass das RKI Stand Mittwoch 3156 Genesene meldet, das städtische Gesundheit­samt aber 4451. Das Gesundheit­samt orientiere sich bei der Zählweise an den Empfehlung­en des RKI, das eine zehntägige Quarantäne für Personen mit positivem Corona-Test vorschlägt. Anfangs galt eine Zwei-Wochen-Frist. Allerdings wird nun davon ausgegange­n, dass Patienten schon einige Tage das Virus in sich tragen, bis sie das positive Ergebnis erhalten. Daher wurde die Frist verkürzt. Ausnahmen bestehen für Personen, die beatmet werden mussten, sowie für Bewohner von Seniorenhe­imen.

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