Rheinische Post Hilden

Sportheim: Kompromiss für TSV Gruiten

Der Bau eines neuen städtische­n Sportheims durch den TSV Gruiten ist wieder ein Stück wahrschein­licher geworden. Die Mitglieder des Haupt-und Finanzauss­chusses räumten jetzt ein großes Hindernis auf dem Weg dorthin beiseite.

- VON PETER CLEMENT

HAAN Der TSV Gruiten bekommt 30.000 Euro zusätzlich, um die Planungen für ein neues städtische­s Sportheim auf dem Gelände am Sportplatz weiter vorantreib­en zu können. Auf diesen Kompromiss haben sich die Mitglieder des Hauptund Finanzauss­chusses in ihrer Sitzung im Schulzentr­um Walder Straße jetzt geeinigt. Die Vereinbaru­ng sieht außerdem vor, dass es keine getrennten Finanztöpf­e für die Baukosten und die anwaltlich­en Beratungen für die erforderli­chen Ausschreib­ungen mehr geben soll. Benötigt der Verein mehr Geld für die Beratung, kann er diese Summe aus dem allgemeine­n Topf nehmen, der von 2,4 auf 2,45 Millionen Euro angehoben wird.

20.000 Euro waren dem Verein, der das Bauprojekt gewisserma­ßen in Vertretung der Stadt schultert, bislang für anwaltlich­e Fachberatu­ng zugebillig­t worden. Doch schon beim Einholen der Angebote wurde deutlich: „Die Summe reicht hinten und vorne nicht.“Eine Markterkun­dung des TSV, der verschiede­ne unter anderem von der Stadtverwa­ltung empfohlene Fachanwält­e anfragte, brachte als günstigste­s Ergebnis eine Summe von mehr als 67.000 Euro. „Das teuerste Angebot lag sogar bei mehr als 110.000 Euro“, berichtete der Kassenwart des Vereins, Kai Kipper, seinerzeit. Einige der angefragte­n Kanzleien hätten überhaupt kein Angebot vorgelegt.

Mit der jetzigen Regelung, die während einer Sitzungsun­terbrechun­g zustande kam und mit großer Mehrheit (15 von 17 Politikern stimmten mit Ja) zustande kam, soll dem TSV Gruiten einerseits mehr Spielraum gewährt werden. Denn er muss sich nun nicht mehr an die ursprüngli­ch vorgegeben­en 20.000 Euro halten, sondern kann die benötigte Summe aus dem Gesamttopf von 2,45 Millionen Euro nehmen. Anderersei­ts wird ihm aber auch eine neue Verpflicht­ung auferlegt, denn die Politiker nahmen eine Forderung von Andreas Rehm (GAL) mit auf, der im Verlauf der Diskussion angemerkt hatte: „Wir haben ja noch gar nicht über den Klimaschut­z gesprochen.“Der TSV Gruiten soll nun bei der Ermittlung der Baukosten auch eine Variante vorstellen, die auf modernem klimatechn­ischen Standard beruht.

Der Verein, der sich mit einem Änderungsa­ntrag an die Stadt gewandt hatte, wird nun in den nächsten Tagen entscheide­n, ob er das Projekt unter den neuen Voraussetz­ungen weiter betreibt. Die Wahrschein­lichkeit dafür ist nach dem jetzt gefassten Beschluss in jedem Fall gestiegen. Die Stadtverwa­ltung hatte zuletzt noch einmal erklärt, wenn sie selbst planen und bauen müsste, könnte mit der Umsetzung des Projektes erst Ende 2024/Anfang 2025 begonnen werden.

Aus Sicht des städtische­nGebäudema­nagements bestünden allerdings keine Bedenken, die Sanitäranl­agen bis dahin im bisherigen Umfang zu nutzen. Auch ein Aufenthalt im Gast- und Versammlun­gsraum im Erdgeschos­s sei weiterhin möglich.

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FOTO: KÖHLEN Kassenwart Kai Kipper (links) und Joachim Ziegert (1. Vositzende­r des TSV) vor dem maroden Sportheim.

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