Rheinische Post Hilden

Matchwinne­r!

Marcel Sobottka muss auf einer komplett ungewohnte­n Position ran. Doch der 26-Jährige nimmt die Aufgabe an und wird beim 1:0 gegen den 1. FC Heidenheim auch noch zum Mann des Tages durch sein goldenes Tor in der Arena.

- VON GIANNI COSTA UND PATRICK SCHERER

Wer wird denn nun Linksverte­idiger spielen? Diese Frage stellten sich alle im und um den Verein vor Fortunas Zweitligas­piel gegen den 1. FC Heidenheim. Es gab verschiede­ne Möglichkei­ten: Jean Zimmer, der die Position immerhin schon mal gespielt hat. Kristoffer Peterson, der zumindest Linksfuß ist. Uwe Rösler entschied sich aber für eine ganz andere Variante: Marcel Sobottka, der sonst im zentralen Mittelfeld zu Hause ist – und der Trainer lag damit genau richtig. Der 26-Jährige mutierte zum Matchwinne­r, nicht nur aufgrund

„Schnattere­r wurde ausgewechs­elt – das sagt alles über die Leistung von ,Cello’ aus.“

Uwe Rösler

Fortunas Trainer über Marcel Sobottka

seines Tores beim 1:0-Sieg, sondern vor allem auch aufgrund seines Stellungss­piels und seines Zweikampfv­erhaltens.

Sobottka strahlte nach dem eminent wichtigen Erfolg. Eine komplette Umschulung in der Zukunft lehnt er dann aber doch ab. „Heute war das ganz gut“, sagte er. „Mal gucken, ob nächste Woche wieder einer fit ist, der da spielen kann.“Danach sieht es derzeit aber eher nicht aus. Florian Hartherz plagt sich mit Achillesse­hnenproble­men herum und fällt wohl noch Wochen aus, Leonardo Koutris ist im Aufbautrai­ning nach seinem Kreuzbandr­iss. Beide dürften erst frühestens nach der Länderspie­lpause im November wieder in den Kader rücken. Und die erste Alternativ­e, Luka Krajnc, wurde unter der Woche positiv auf Corona getestet, fällt aus bis er zwei negative Tests hintereina­nder vorweisen kann – und hat dann erst einmal einiges an Trainingsr­ücksrand aufzuholen.

Doch Rösler muss sich deshalb keine Sorgen machen. Sobottka bewarb sich förmlich um eine erneute Nominierun­g für das kommende Spiel beim 1. FC Nürnberg. „Er hat das auf der ungewohnte­n Position hervorrage­nd gelöst, ein richtig gutes Spiel gemacht“, sagte Sportvorst­and Uwe Klein. Coach Rösler nahm das Wort „überragend“in den Mund und erklärte anerkennen­d: „Schnattere­r wurde ausgewechs­elt – das sagt alles über die Leistung von ,Cello’ aus.“Marc Schnattere­r gilt als technisch bester und insgesamt gefährlich­ster Mann im Offensivsp­iel der Heidenheim­er. Sein Arbeitstag war nach der ersten Halbzeit bereits beendet. Und auch von Sportvorst­and Uwe Klein gab es ein Sonderlob: „Marcel hat das einfach sehr souverän gemacht.“

„Wir sind in der ersten Hälfte über die Zweikämpfe ins Spiel gekommen. Darauf können wir aufbauen, das war aber nur der erste Schritt“, analysiert­e Sobottka trocken. Genauso trocken, wie er den Ball zum 1:0 per Volleyschu­ss in den Torwinkel drosch. „Der Ball fällt rechts von mir runter und dann Augen zu und drauf. Ich hab ihn gut getroffen“, beschreibt der Torschütze. Es war sein erster Treffer für Fortuna seit dem 16. März 2018.

Häufig wurde Sobottka in den vergangene­n Jahren von Verletzung­en zurückgewo­rfen. Nun ist er fit, Trainer Rösler forderte von ihm zuletzt mehr Präsenz auf dem Spielfeld. Das setzte er am Freitagabe­nd nahezu perfekt um – und wurde so zum Beispiel für den Aufwärtstr­end der Fortuna, der in dieser Partie zu sehen war. Nun heißt es für Fortuna und Sobottka, Konstanz ins Spiel zu bekommen.

Sport B2

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FOTO: HORSTMÜLLE­R Marcel Sobottka triftt mit diesem Schuss zum 1:0 gegen Heidenheim.

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