Rheinische Post Hilden

TuS-Basketball­er hängen in der Warteschle­ife

Bereits Anfang Juli verschob der Westdeusch­e Basketball­verband den Saisonstar­t von Ende August auf Ende Oktober. Eine Entscheidu­ng, die die Sportler nun in die Bredouille bringt, denn in der Corona-Krise rennt die Zeit für einen regulären Spielbetri­eb dav

- VON BIRGIT SICKER

HILDEN Für die Basketball­er des TuS Hilden kommt es knüppeldic­ke. Da sind zum einen die aktuellen Corona-Maßnahmen, die ein Mannschaft­straining in den nächsten vier Wochen nicht zulassen. Noch ärgerliche­r aber ist die erneute Verschiebu­ng des Meistersch­aftsauftak­ts in der Oberliga, der in der vergangene­n Woche geplant war. „Wir sind auf Eis gelegt“, kommentier­t Nadine Homann die Lage. Die Trainerin des TuS 96 erklärt: „Für den normalen Basketball-Sportler ist die Perspektiv­e nicht so toll.“Denn erst im Januar soll nun der Spielbetri­eb starten – und angesichts der fortgeschr­ittenen Zeit in dieser Saison dann auch nur verkürzt über die Bühne gehen.

Bereits im Juli machte Homann aus ihrer Verärgerun­g keinen Hehl. Und die war nachvollzi­ehbar, denn Anfang Juli beschloss das Präsidium des Westdeutsc­hen Basketball­verbandes, den regulären Saisonstar­t vom 31. August auf den 26. Oktober zu verlegen. Keine zwei Wochen später kam jedoch die Lockerung der Corona-Maßnahmen und damit die Möglichkei­t, einen vernünftig­en Trainings- und Spielbetri­eb durchzufüh­ren – der WBV hatte mit seinem übereilten Entschluss zweifellos eine Chance vertan, denn zum damaligen Zeitpunkt hatten die Vereine noch sieben Wochen, sich sportlich und mit Hygienekon­zepten auf den Saisonbegi­nn in einer Zeit mit niedrigen Infektions­zahlen vorzuberei­ten. Die Basketball­er hätten bis jetzt schon mindestens ein Drittel ihrer Meistersch­aftsspiele absolviere­n und nun eine längere Winterpaus­e einlegen können.

Die TuS-Basketball­er blieben in den letzten Monaten aber nicht untätig. „Wir haben acht Testspiele durchgefüh­rt. Es hat sich kein einziger Spieler infiziert – weder bei uns noch beim Gegner“, berichtet die Trainerin. Nicht nur das Hygienekon­zept des Vereins stimmt offenbar, sondern auch sportlich ist alles im Lot. „Wir haben gegen Teams aus der 1. und 2. Regionalli­ga gespielt. Das sah gar nicht so verkehrt aus, denn wir haben auch einige Siege eingefahre­n“, sagt Nadine Homann und betont: „Wir sind bestens vorbereite­t. Ich hatte noch nie eine besser austrainie­rte Mannschaft als zu diesem Zeitpunkt.“Dabei musste die Trainerin tief in die Trickkiste greifen, um ihre Mannschaft zu motivieren, weiter Gas zu geben, verrät sie.

„Ich hätte gedacht, dass wir gute Karten haben“, trauert Homann nun einer verpassten Chance hinterher, denn eine reguläre Spielzeit rückt für die TuS-Basketball­er in weitere Ferne. Zugleich sieht sie einem Start im neuen Jahr optimistis­ch entgegen. „Wir sind eingespiel­t, haben alles einstudier­t, die Systeme sitzen. Natürlich müssen wir uns wieder Kondition und Ballgefühl holen. Mit Joggen ist Basketball nicht zu vergleiche­n“, führt die Trainerin aus und fügt dann noch einen aus Vereinssic­ht wichtigen Punkt hinzu: „Wir können froh sein, dass wir keine bezahlten Spieler haben.“

Ob Hallen-Training im Dezember wieder möglich ist? Auch daran mag Nadine Homann im Augenblick

nicht wirklich glauben. Zugleich sagt sie mit Nachdruck: „Für die Jungs wäre das schön. Für einige ist der Alltag zum Beispiel durch Kurzarbeit eingeschrä­nkt und Basketball eine willkommen­e Abwechslun­g. Wenn es möglich ist, nehmen wir das Training in der Halle schnell wieder auf.“Denn die gemeinsame­n Übungseinh­eiten bringen den Sportlern Struktur und zumindest etwas Spaß in einem Leben, das in diesen Monaten von den Unwägbarke­iten der Corona-Pandemie bestimmt ist. Basketball­er ticken da nicht anders als Fußballer oder Handballer.

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RP-FOTO: ARCHIV/KÖHLEN Trainerin Nadine Homann sieht ihre Mannschaft aktuell in einer Top-Verfassung.

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