Akademie-Absolventen beschweren sich bei Rektorat
Die Kunstschüler sind unzufrieden. Es heißt, für ihren Rundgang sei vonseiten des Hauses zu wenig Werbung gemacht worden.
DÜSSELDORF (hm) 30.000 Besucher waren es beim letzten Rundgang, die die Werke der Absolventen in der Kunstakademie sehen wollten. Diesmal herrscht, wie berichtet, Ruhe. Zu viel Ruhe, meinen die Absolventen und alarmierten Kanzler und Rektor. Über Facebook machten sie ihrem Ärger bei Freunden Luft. Denn nach ihren Informationen wurden keine Einladungen an Museen, Galerien, Freunde und Kunstsammler verschickt. Außerdem erfuhren sie, dass Stipendien und Preisvergaben verschoben sind.
Im Schreiben ans Rektorat, das uns vorliegt, zeigen sie sich unzufrieden: „Wir fühlen uns im Stich gelassen, nicht ernst genommen.
Wir haben uns trotz einer gerade sehr schwierigen Situation dafür entschieden, den Abschluss zu machen und sind sehr enttäuscht, dass wir dafür nicht die Unterstützung erhalten, die bisher alle Absolventen erhalten haben.“Im Gespräch erzählen sie, wie wichtig so ein Rundgang sei. „Ich erwarte eine Auseinandersetzung mit Profis. Ich möchte doch auch für die Zukunft die ersten Kunden gewinnen. Gerade in Corona-Zeiten brauchen wir dringend die Kommunikation, aber auch das Geld,“so Dennis Kauzner.
45 Studenten machten ihren Abschluss, aber nicht alle Ateliertüren sind offen. Inzwischen haben nämlich die ersten Abgänger ihre Räume aus Protest einfach abgeschlossen. Es mache ja eh keinen Sinn, heißt es. Helena Münch und Sophia Hose gehören zu den Hartnäckigen, die von Kanzler und Rektor wissen wollen, was los ist, auch wenn sie den Schuldigen nie finden werden, der die Einladungen nicht abgeschickt hat.
Doch immerhin stellte der Kanzler eine Sitzung in Aussicht, im Beisein des AStA. Dann wollen die Absolventen erreichen, dass wenigstens die Stipendien verteilt werden, haben sie doch das Geld bitter nötig. Am liebsten hätten sie auch zu einem späteren Termin eine neue Absolventenschau. „Die könnte man ja großräumig publik machen“, schlägt Kauzner vor.