S04 gehen die Stellschrauben aus
Es gehört zu den bemüht wirkenden Aufgaben dieser Tage, Aspekte zu benennen, die dem FC Schalke 04 Hoffnung machen können, auch in der Spielzeit 2021/2022 Mitglied der 1. Fußball-Bundesliga zu sein. Sowas wie: Es sind ja noch 27 Spieltage zu absolvieren. Oder: Die anderen im Tabellenkeller sind ja auch schlecht, es finden sich schon drei, die hinter Schalke landen. Doch zu echter Zuversicht taugt das alles nicht. Es sind unterm Strich nur Durchhalteparolen – und das ist das Frappierende: Dass Königsblau schon nach sieben Spieltagen nichts anderes mehr bleibt als Durchalteparolen.
An allen anderen gängigen Stellschrauben hat man ja gedreht. Der Trainer wurde gewechselt, und der neue wirkt nach wenigen Wochen schon genauso fassungslos und aufgebracht wie sein Vorgänger. Geld für Zugänge ist nicht da – und selbst wenn, das Transferfenster ist ja zu. Die zweite Corona-Welle verhindert zudem, dass auch nur ein S04-Fan sowas wie Heimvorteil in der Arena erzeugen kann. Gerade ein Verein wie Schalke bräuchte genau jetzt eine große „Wir zusammen kommen daraus“-Bewegung aus Fans und Verein. Aber daraus wird nichts wegen der Pandemie.
Klar, wer will, kann der Mannschaft Charakter attestieren, weil sie bei Schlusslicht Mainz 05 eine Niederlage abwenden konnte. Und wer sich als Schalker in dem Spiel durch den Videobeweis benachteiligt fühlte, der hat sicherlich gute Argumente dafür. Aber es ist unter dem Strich momentan einfach viel zu wenig sichtbar, womit der Klub sich selbst aus dem Schlamassel ziehen könnte. Was bleibt, ist Hoffnung. Ein bisschen.