Rheinische Post Hilden

Aufregung um Schaubs Platzverwe­is

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Fortunas Regionalli­ga-Fußballer spielen gegen Wegberg-Beeck 0:0.

DÜSSELDORF (td) Auf einmal nestelte Schiedsric­hter Marc Jäger an seiner Gesäßtasch­e. Und es dauerte nur wenige Sekunden, bis er Vincent Schaub die Rote Karte unter die Nase hielt. Der 21 Jahre alte Flügelspie­ler von Fortunas Regionalli­ga-Fußballern war beim 0:0 gegen den FC Wegberg-Beeck erst ein paar Minuten zuvor eingewechs­elt worden – und der Platzverwe­is kurz vor dem Schlusspfi­ff beendete seinen ohnehin schon kurzen Arbeitstag noch etwas früher.

Zudem löste er Entrüstung aus. „Das war eine katastroph­ale Fehlentsch­eidung“, sagte „Zwote“-Trainer Nico Michaty. „Aus meiner Sicht war das sogar gar kein Foul.“Darüber hätte man sicherlich diskutiere­n können, doch die Videobilde­r belegten, dass Schaubs vermeintli­ches Vergehen keinesfall­s eine Rote Karte hätte nach sich ziehen dürfen. Nach einem abgewehrte­n Freistoß hatte er zum Schuss ausgeholt und dabei Gegenspiel­er Maurice Passage unglücklic­h getroffen, vermutlich allerdings im Schulterbe­reich und nicht am Kopf.

Obwohl die Flingerane­r – allen voran Lex-Tyger Lobinger, Kevin Hagemann und Sebastian Woitzyk – eifrig protestier­ten und das Gespräch mit Referee Jäger suchten, blieb der Unparteiis­che bei seinem Urteil. Und als er das Spiel nach knapp dreiminüti­ger Behandlung­sund Diskussion­spause fortsetzte, hätte die U23 die Partie trotz der Unterzahl sogar noch zu ihren Gunsten entscheide­n können. Steffen Meuer schlug den Ball passgenau auf den Kopf von Kevin Hagemann, doch der Flügelflit­zer setzte die Kugel freistehen­d über das Tor.

Ein Sieg der Michaty-Truppe wäre aufgrund der deutlich größeren Spielantei­le nicht unverdient gewesen. Allerdings ging auch die Punkteteil­ung in Ordnung, weil der Aufsteiger besonders in der Defensive eine engagierte Leistung zeigte. „Es war das erwartet schwere Spiel gegen einen – und das ist nicht negativ gemeint – ekligen Gegner“, resümierte Michaty. „Wir waren über 90 Minuten zwar die spielbesti­mmende Mannschaft, aber haben einfach den benötigten Treffer nicht erzielt.“

Das war zugleich der einzige Vorwurf,

den man der „Zwoten“machen konnte. Denn auch ohne Routinier Oliver Fink, der überrasche­nderweise im Kader der Profis stand und mit nach Nürnberg gereist war, knüpften die Flingerane­r an die ausgezeich­neten Auftritte der vergangene­n Wochen an. Allein der finale Pass fehlte oder fand keinen Abnehmer. „Wir hatten drei, vier richtig gute Möglichkei­ten, aber jetzt nehmen wir den einen Punkt mit“, sagte Coach Michaty.

Groß war indes seine Freude über das Comeback von Torwart Tim Wiesner. Der 23-Jährige, den das Verletzung­spech in einem schier unglaublic­hen Ausmaß verfolgt hatte, absolviert­e sein erstes Pflichtspi­el seit mehr als drei Jahren. Damals war er beim 3:1-Derbysieg der Profis gegen den MSV Duisburg für Raphael Wolf eingewechs­elt worden. „Tim hat einen guten Eindruck gemacht, auch wenn er wenig zu tun hatte. Es war wichtig für ihn, mit einem guten Gefühl auf dem Platz zu stehen“, betonte Michaty.

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BENEFOTO Der Düsseldorf­er Elmin Heric (rechts) im Duell mit dem Wegberger Sebastian Wilms.

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